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Neue böse Wesen und so - Kapitel 20

Das Gefühl zu vergessen

„Wie meinst du das? Merkwürdig?“, fragte Martin verdutzt, als er und Emil im Ankunftsbereich des Flughafens standen und auf Martins Freundin Nici warteten.
„Weiß nicht.“ Emil rang nach Worten. „Manchmal sitze ich da und habe einfach das Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Dazu kommt, dass Dinge wirklich merkwürdig sind. Wie, dass mein Fenster in den letzten Monaten zweimal ausgetauscht wurde, oder das ich in den letzten Wochen scheinbar bei kaum einen Raid dabei war.“
„Raid?“, fragte Martin verwirrt.
„Schlachtzug. Gruppe in WoW.“
Martin nickte, als hätte er verstanden.
„Auf jeden Fall finde ich das im Endeffekt ziemlich bescheurt, dass ich mir die DKP habe entgehen lassen. CoD macht zwar schon Spaß, aber mit den DKP hätte ich mir in den letzten zwei Raids wirklich tolle Sachen holen können.“
„Das ist echt merkwürdig.“ Martins Ton verriet, dass er das ganz und gar nicht merkwürdig fand.
„Vielleicht ist es auch der Schlafmangel.“ Emil gähnte hinter vorgehaltener Hand. Gestern hatte er mal wieder viel zu lange gezockt.
„Dahinten ist sie.“ Martin hatten den Kopf umgewandt und sah zu einem der Eingänge. Emil sah ebenfalls in die Richtung, sah aber niemanden, der Nici ähnlich sah. Erst einige Sekunden später tauchten ihre dunkelbraunen Haare zwischen den Leute auf, die müde ihre Koffer über den Gang zogen. Wie hatte Martin sie so früh sehen können?
Nici sah sich suchend um und ihr Blick erhellte sich schlagartig, als sie Martin sah. Eilig hastete sie zu ihnen hinüber.
Als Nici Martin in die Arme fiel und sie sich küssten, sah Emil lieber in eine andere Richtung und sah sich in der Ankunftshalle um. Es fühlte sich wirklich irgendwie komisch an. Er sollte mehr schlafen.
„Schön, dich auch wieder zusehen, Emil.“ Emil wandte sich ihr zu und sie umarmte ihn freudig. „Wie geht es dir?“
„Gut?“ Emil wusste nicht wirklich, wie er auf die Frage sonst antworten sollte.
„Wie ist es bei euch? Erzählt mal, was ist passiert während ich weg war?“
„Nicht großartiges“, winkte Martin ab. „Wir schlagen uns durch.“
Nici umarmte Martin daraufhin erneut. Er legte ihr die Hand auf den Rücken und erwiderte ihre Umarmung. „Ich habe das Gefühl euch ewig nicht mehr gesehen zu haben“, nuschelte Nici in Martins Schulter.
Das hatte Emil allerdings auch, es war ewig her, dass Nici da gewesen war.
Sie fuhren mit der Bahn zurück in die Stadt. Nici erzählte von ihren Erlebnissen in Amerika und Martin und sie hatten fast nur Augen für einander. Emil starrte stattdessen lieber aus dem Fenster. Draußen zogen vor dem grauen Himmel leere Wiesen und einzelne Häuser entlang. Dann vermehrten sich die Häuser wieder.
Es fühlte sich wirklich merkwürdig an. Als würde das, was er da vorm Fenster sah, nicht seine Welt sein, als wäre er hier falsch. So etwas hatte er doch wirklich noch nie gehabt. Er musste wirklich dringend schlafen.
Angekommen vor Nicis Haus blieb Martin mit Emil draußen stehen, während sie ihre Eltern freudig begrüßte.
„Hast du das Gefühl immer noch?“, fragte Martin.
„Was?“
„Dass irgendetwas merkwürdig ist?“
„Ja, aber ich bin total fertig. Daran liegt‘s bestimmt.“ Emil musste erneut gähnen.
„Kommt dir einiges merkwürdig fremd vor, auch wenn es dir vertraut erscheinen sollte?“
„Kann ich so nicht sagen.“
„War das ein ja?“
„Schon in Ordnung. Ich bin einfach übermüdet und deshalb komisch drauf. Geh rein und ich geh nach Hause.“
„Endlich wieder zurück ins Bett?“
„Genau, du hast mich ja auch mitten in der Nacht heraussgeholt.“ Emil unterdrückte den nächsten Gähner. Neun Uhr morgens am Flughafen an einem Sonntag war eindeutig viel zu früh.
„Danke, dass du mit gekommen bist.“
„Kein Problem.“ Emil wandte sich zum gehen. „Wir sehen uns morgen in der Schule.“ Er hob die Hand zum Abschied, als Martin ihn aufhielt.
„Warte. Seit wann hast du das Gefühl?“
„Keine Ahnung, ich glaube schon länger.“
„Du verhältst dich erst seit dieser Woche komisch.“
„Wieso verhalte ich mich komisch?“
Martin runzelte leicht die Stirn, dachte kurz nach und sah Emil dann mit ernstem Blick an. „Ich habe eine Vermutung. Darf ich eben?“
Er hob die Hand auf Höhe von Emils Kopf. Emil sah verdutzt zu Martin und dann zu seiner Hand. Emil fragte sich noch was Martin vorhatte. Doch dieser tippte nur kurz mit den Fingern an Emils Schläfe. Für einen Moment hielt er innen, dann änderte sich Martins Gesichtsausdruck schlagartig. Die Verwirrung stand ihm ins Gesicht geschrieben.
„Was ist los?“ Emil ließ sich für einen Moment von Martins Verwirrung anstecken, doch dann realisierte er, dass die ganze Situation total unnormal war. „Verarschen kann ich mich selbst. Mit mir ist alles in Ordnung.“
„Nein“, antwortete Martin nur.
„Wie nein?“
„Da stimmt was nicht. Du hast das wirklich erst seit einer Woche.“
„Was habe ich seit einer Woche?“
„Das Gefühl, dass etwas nicht stimmt.“
„Woher willst du das wissen?“ Langsam war Emil sich sicher, dass Martin ihn auf den Arm nahm. So komisch, wie er sich verhielt. Doch anstatt auf Emils frage einzugehen, überlegte Martin für einen Moment und sagte dann:
„Ich wollte heute noch etwas in der Stadt besorgen. Könntest du noch eben mitkommen?“
„Wie kommst du jetzt darauf? Aber nee, ich hab nichts mehr vor.“
„Sehr gut! Ich verabschiede mich eben noch von Nici. Warte kurz.“
Martin eilte zur Tür, sprach ein paar Worte mit Nici und ihren Eltern, küsste sie zum Abschied lange und eilte dann zurück zu Emil. „Wir können.“
Erst als Emil und Martin bereits ein ganzes Stück mit dem Bus gefahren waren, der definitiv nicht in die Stadt fuhr, dämmerte es Emil, das „etwas in der Stadt besorgen“ nur ein Vorwand von Martin gewesen war.
„Wohin fahren wir?“, fragte Emil und Martins Antwort klang, als wäre das die ganze Zeit bereits klar gewesen:
„Zu Marie.“
Emils Magen zog sich bei Erwähnung ihres Namens einmal kurz zusammen und Hitze schoss in seine Wangen.
„Die Marie?“, hakte er lieber noch einmal nach.
„Genau, die Marie.“
„Warum sagst du mir das erst jetzt?!“
„Wärst du sonst mitgekommen?“
„Wahrscheinlich nicht.“ Emil merkte erst jetzt, wie er immer wieder selbst über seine Hände fuhr und zwang sich dazu die Hände still zu halten. „Und warum fahren wir zu Marie?“
„Das wäre jetzt zu lang, um es zu erklären.“
„Geht es auch in kurz?“
Martin verzog etwas das Gesicht. „Du magst sie, oder?“
Emil hielt ertappt inne und merkte, wie er rot anlief. „Ja, und das weißt du auch.“
„Warst du schonmal bei ihr Zuhause?“
„Natürlich nicht.“
„Dann holen wir das jetzt nach.“
Kurz drifteten Emils Gedanken ab, bis ihm auffiel, dass das alles zu Martins Taktik gehörte, als stellte er die Frage noch einmal:
„Warum fahren wir jetzt zu Marie?“
„Gut gemerkt“, stellte Martin grinsend fest. „Du glaubst mir wahrscheinlich nicht, dass ich mir die Mathehausaufgaben von ihr abholen möchte, oder?“
Emil musste lachen. „Nein. Das glaube ich dir nicht. Da musst du schon eine bessere Ausrede finden.“
„Also gut. Es gibt etwas, das ich mit Marie klären möchte und das ist zu verrückt, als das ich es erklären könnte.“
„Du könntest es versuchen.“
Martin ließ den Blick nach rechts und links wandern. „Nicht hier. Wenn wir angekommen sind.“
Damit konnte Emil sich vorerst zufrieden geben.

Maries Haus war wie Emil es erwartet hatte, nur war die freistehende Villa sogar etwas größer als er sich ausgemalt hatte: modern, mit schmalen Fenstern und komplett in weiß. Sie mussten am Tor klingen. Es klingelte einmal, dann folgte Stille.
„Du hast mir immer noch nicht gesagt, warum wir hier sind“, erinnerte Emil Martin.
„Das stimmt. Also, was würdest du sagen, wenn -“
Ein Knacken ging durch den Lautsprecher an der Klingel und Maries Stimme erklang, zwar etwas verzerrt aber klar verständlich:
„Hallo, wer ist denn da?“
Emil Herz machte einen kleinen Sprung und begann schneller zu schlagen.
„Ich bin‘s, Martin“, sagte Martin in die Klingel hinein. „Und Emil ist auch hier.“
„Wartet einen Moment.“ Das Geräusch eines auflegenden Hörers erklang. Dann surrte das Schloss des Tors und Martin schob es auf.
„Du hattest die Erklärung angefangen“, setzt Emil noch einmal an, als sie über das Grundstück zur Villa gingen. „Was willst du mit Marie klären?“
„Warum dieses komische Gefühl seit einer Woche hast.“
„Und wie soll Marie dabei helfen können?“ Emil glaubte
„Sie ist eine Hexe.“
Emil starrte Martin an, als wäre dieser verrückt geworden. Vielleicht war dieser es auch. Doch bevor Emil etwas erwidern könnte, öffnete sich die Tür der Villa und Marie stand dahinter. In Emil zog sich direkt alles zusammen, als er sie sah.
Maries Blick ging irritiert von Martin zu Emil und zurück zu Martin: „Was macht ihr hier?“
In Emils Kopf wirbelten die Gedanken durcheinander. Hatte Martin das wirklich ernst gemeint?  War sie eine Hexe? Doch dieser Gedanke wurde schnell verdrängt, als Emil bewusst wurde, dass er gerade wirklich bei Marie Zuhause war. Bei ihr. Zuhause!
„Ich möchte dich um deine Hilfe bitten“, sagte Martin kurz angebunden. „Können wir reinkommen?“
„Natürlich“, erwiderte Marie freundlich, doch ein leichtes Zittern lag in ihrer Stimme. Sie ging ein Stück zur Seite und ließ die beiden Eintreten. „Zieht aber bitte die Schuhe aus.“
Mit einem ehrfürchtigem Gefühl trat Emil in das Haus ein. Er zog seine Jacke aus und seine Turnschuhe von den Füßen, während er sich nach links und nach rechts umsah. Das war also ihr Haus. Links von ihm ging eine Treppe in die oberen Stockwerke, rechts von ihm führte ein Durchbruch in das offene Esszimmer. Sein Herz pochte ihm bis zum Hals.
„Setzt euch doch“, wies Marie sie mit einer Handbewegung Richtung Esszimmer an.
Emil tat wie ihm geheißen und setzte sich mit zitternden Beinen auf den Stuhl  am Kopf der Tafel.
Martin bliebt stattdessen lieber neben dem Tisch stehen und sagte scheinbar an Marie gewandt: „Du kennst dich mit Erinnerungsmagie aus, oder?“
Das Wort „Magie“ holte Emil zurück aus seiner Schwärmerei. Es war scheinbar kein Scherz. Martin zog das gerade mit voller Überzeugung durch. Was ging hier nur vor?
Marie sah Martin ebenso entsetzt an, sah dann zu Emil und wieder zu ihm zurück. „Weiß er Bescheid?“
„Noch nicht.“
Die Sache wurde immer merkwürdiger. In welchem Film war Emil gelandet? Was hatte Martin mit Marie zu tun? Und warum verhielten sie sich beide, als würden sie wirklich ein Geheimnis haben, das mit Magie zu tun hatte?
„Wie kann ich dir dann helfen, Martin?“, fragte Marie und stellte sich Martin gegenüber an den Tisch. „Gerade du solltest dich damit doch am besten auskennen. Und warum bringst du ihn mit?“
„Ich vermute unsere Erinnerungen wurden gelöscht und alleine kann ich sie nicht abrufen.“
„Und deshalb kommst du hierher? Wegen einer Vermutung?“
„Du bist die talentierteste Hexe im Umkreis, die ich kenne.“
Marie schwieg daraufhin einen Moment und Emil hoffte innerlich, dass es doch nur ein dummes Spiel war, dass die beiden spielte. Verloren saß er zwischen den beiden die sich über etwas so irrwitziges wie Magie unterhielten.
Doch schließlich brach Marie ihr schweigen, „Du weißt wirklich, was du sagen musst. Also gut.“ Sie schob die Ärmel ihrer Bluse ein Stück hoch.
Emil wich zurück als ihre Hand nach seiner Stirn langte, doch stieß nur gegen die Lehnte des Stuhls hinter sich. Er wollte protestieren, doch seine Arme und Beine wären wie gelähmt.
„Er hat eine starke Quelle“, merkte Marie an. „Das sollte einfach sein.“
Martin legte seine Hand auf Maries.
Emil gelangte endlich seine Stimme zurück: „Wartet mal -“
Als Marie plötzlich aufschrie und ihre Hand panisch zurück zog und hielt als hätte sie sich verbrannt. In ihrem Gesicht war das bloße Entsetzten geschrieben. Martins Gesicht war ebenso eingefroren. Nur Emil hatte überhaupt nichts bemerkt. Das Theater wurde immer merkwürdiger.
„Was ist das für ein blöder Trick, Martin?“, blaffte Marie. „Was waren das für Erinnerungen?“
„Die richtigen...“ Martins Blick fuhr unruhig über Emil. „Ich hatte also Recht. Jemand hat all unsere Erinnerungen gelöscht.“
„Und weißt du auch wer?!“ Maries Stimme war immer noch aufgebracht und ihre Körper bebte. „Die Seher. Und sie hatten sicher einen guten Grund dafür! So ein starkes Siegel legt man nicht zum Spaß darauf!“
„Warum sollten sie unsere Erinnerungen löschen?“
„Das ist mir so egal! Wenn sie rauskriegen, dass wir dahinter gekommen sind, dann wird das Konsequenzen haben!“
„Wovon redet ihr eigentlich?“, begann Emil zögerlich.
„Sei still!“, kam die Antwort fast gleichzeitig von beiden Seiten.
„Marie, du scheinst etwas damit zu tun zu haben. Willst du nicht wissen, was passiert ist?“
„Frag doch die anderen, die in der Erinnerung vorkamen. Ich will damit nichts zu tun haben!“
„Aber es ist die Wahrheit die wir gesehen habe. Das was wirklich geschehen ist.“
„Verlasst jetzt mein Haus.“ Maries Stimme war wie Eis.
„Marie -“, setzte Martin erneut an.
„Verschwindet!“
„Komm, Emil!“ Martin zog Emil auf die Beine und in den Flur. Emil zitterte immer noch am ganzen Körper, als er sich die Schuhe anzog und die Jacke wieder überwarf. Er spürte Maries scharfen Blick in seinem Nacken. So hatte er sich den Besuch in ihrem Haus nicht vorgestellt. Doch viel wichtiger war, dass er langsam sogar selbst daran glaubte, dass das gerade alles so passierte.
Als die Tür hinter ihm und Martin zufiel, ohne dass Marie noch ein weiteres Wort mit ihnen sprach. Brach alles aus ihm heraus.

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