Direkt zum Hauptbereich

Neue böse Wesen und so - Kapitel 25

Außer Kontrolle

Kaum war Emil den Schritt nach draußen getreten, stieß ihm die kalte und klare Luft entgegen. Sie kühlte seinen Kopf und ließ ihn durchatmen. Es tat gut der stickigen Luft des Clubs entkommen zu sein.
Hier draußen standen einige Raucher und unterhielten sich. Emil ging an ihnen vorbei und suchte sich einen Platz etwas weiter abseits. Er lehnte den Rücken gegen die Häuserwand und starrte einige Sekunden auf die Lichter der Straße. Seine Ohren dröhnten noch von der lauten Musik. Doch hier draußen schien plötzlich alles so leise, wie gedämpft drang das Geräusch der vorbeifahrenden Autos an seine Ohren.
Sein Getränk hatte er immer noch in der Hand. Emil schwenkte die Flüssigkeit etwas, bevor er einen tiefen Schluck nahm. Als würde der Alkohol direkt wirken, beruhigte ihn der Schluck und er merkte, wie Ruhe in ihm einkehrte.
Er war einfach nicht für Parties gemacht. Es war ja ganz witzig gewesen, er hatte mit den Leuten gescherzt und auch Ina war gar nicht so übel, wie er gedacht hatte. Doch am wohlsten fühlte er sich hier. Weg von dem Trubel, von den Menschen. Hier wo nur noch der Bass an seine Ohren drang.
Wäre Martin doch nur hier. Emil ertappte sich bei dem Gedanken und spülte ihn direkt mit einem weiteren Schluck herunter. Martin ging ihm seit Wochen aus dem Weg. Seit dieser Sache… Selbst wenn er versprochen hatte nicht darüber zu reden. Martin ignorierte ihn ja so oder so. Emil hatte es mit keinem Wort erwähnt, hatte versucht weiter zu machen. So zu tun, als sei nichts gewesen. Und dennoch wich Martin ihm bei jeder Gelegenheit aus. Er wollte doch gar nichts dazu sagen. Er wollte nur mit Martin reden, so wie vorher. Einfach Spaß haben. Wieso sagte Martin ihm nicht einfach was los war? Emil wusste doch jetzt von Magie.
Langsam hatte Emil das Gefühl, dass Martin ihm das überhaupt nicht sagen wollte. Sogar am Freitag war er extrem schnell weg gewesen, als Emil ihn auf das Wochenende angesprochen hatte. Martin war in seiner eigenen Welt und Emil blieb zurück in dieser hier, die er nicht so recht verstehen wollte. Wenn Martin das so wollte, dann sollte es Emil recht sein. Sollte Martin doch seinen Scheiß durchziehen.
Mit einem Zug leerte Emil sein Glas und stellte es auf den Vorsprung neben sich. Er schloss die Augen und lauschte den Geräuschen der Nacht. Der dumpfe Bass, die flüchtigen Stimmen der Raucher und das Motorengeräusch der vorbeifahrenden Autos. In tiefen Zügen atmete er die kalte Luft ein leerte seinen Kopf. Er merkte, wie Ruhe in dem Wirrwar in seinem Kopf einkehrte einkehrte. Auch wenn es nur die Betäubung des Alkohols war. Er war zufrieden.
„Emil!“
Emil riss die Augen auf. Martin stand mit einem Mal vor ihm. Das T-Shirt klebte ihm am Körper und Schweiß rann ihm von der Stirn. Wo kam er plötzlich her?
„Ich brauche deine Hilfe. Dringend“, brach Martin keuchend hervor und stützte sich auf seine Knie.
Doch Emil rührte sich kaum. Nur schwach spürte er das Stechen in seiner Brust und er wusste genau, was das für ein Gefühl war. Als er sprach, war seine Stimme rau:
„Wie kommst du darauf, dass ich dir helfen würde?“
Martin erstarrte. „Das habe ich mir gedacht.“
„Wieso tauchst du ausgerechnet jetzt auf? Aus dem Nichts? Wie soll ich dir helfen können? Ich habe doch nicht mal eine Ahnung, welche Spielchen ihr spielt. Ich weiß doch gar nichts! Nichts von -“
„Emil!“, fuhr Martin ihm ins Wort und packte ihn an der Schulter. „Es geht um Lilian. Sie war plötzlich weg und ich habe keine Ahnung, wie ich sie stoppen soll.“
„Lilian? Dieses Mädchen? Was hab ich damit zu tun?“ Emil schob Martins Hand von seiner Schulter. „Ihr könnt euren Magiekram auch ohne mich regeln.“
„Es tut mir Leid, aber bitte hör mir zu, Emil!“
„Wieso sollte ich?“ So wütend war er lange nicht mehr gewesen. Emils Augen verengten sich und er funkelte Martin an.
„Weil du der einzige bist, auf den sie hören wird?“
Emil lachte trocken auf. „Wie kommst du auf so einen Mist?“
„Ach weißt du, das wird mir zu blöd.“ Martins Hand schnellte nach vorne. Emil durchfuhr es wie einen Blitz. Verschwommene Bilder jagten durch seinen Kopf. Gefühle, Satzfetzen, Bilder.
Er sackte in sich zusammen. Es tat nicht weh, doch sein Puls raste und er schnappte schwer nach Luft: „Was war das?“
„Das sind Lilians Erinnerungen.“
Emil vergrub das Gesicht in den Händen und schloss die Augen. Das war gerade einfach zu viel. Immer wieder schossen ihm Bilder durch den Kopf. Er sah sich selbst, spürte sich selbst, und küsste sich. Was war das? Wenn das Lilians Erinnerungen waren… dann mussten er und Lilian sich sehr nahe gestanden haben. War das alles so passiert?
„Tut mir Leid, Emil. Deine eigenen kann ich dir aktuell nicht zurück geben. Ich weiß, dass das extrem merkwürdig für dich sein muss.“
Das war es auch. Doch mit jedem Atemzug, meinte Emil, das es besser wurde. Er konnte die Situationen in den Erinnerungen besser einordnen. Wenn das stimmte, was er da sah. Dann war er mit Lilian zusammen gewesen. Sie hatten sich so nahe gestanden. Und jetzt erkannte er sie nicht einmal mehr.
Dabei war sie bei ihrer letzten Begegnung so cool geblieben. Wie hatte sie das nur überspielen können? Das musste ihr unglaublich weh getan haben.
„Geht es wieder?“ Martin griff nach Emils Handgelenk.
Emil hob den Kopf und nickte. Er spürte jetzt erst, dass seine Augen feucht geworden waren.
„Wir dürfen keine Zeit verlieren!“ Mit Schwung zog Martin Emil auf die wackeligen Beine und dann mit sich. Emil stolperte hinterher, also ließ Martin ihn los und selbst laufen, auch wenn Emil deutlich langsamer war.
Martin hielt mit einem Mal inne und auch Emil kam mit schmerzenden Beinen zum stehen.
„Erklärst du mir noch, was passiert ist?“, keuchte Emil auf seine Knie gestützt.
„Wir hatten eine Operation geplant. Das neue Oberhaupt der Vampire sollte sich hier in einer der Seitenstraßen treffen. Doch plötzlich war Lilian verschwunden. Und ich weiß genau, dass sie vorhat den Vampir abzufangen. Ich weiß nur nicht wo...“
„Aber ich weiß wo!“, sagte eine dritte Stimme. Emil sah erstaunt auf. Er hatte überhaupt nicht bemerkt, dass ein Mann neben ihnen stand. Er war schmal und kleiner als Martin, doch er war etwas älter. Emil kannte den Mann aus Lilians Erinnerungen und ein Name kam ihm über die Lippen.
„Cornelius?“
Cornelius erschrak und starrte Emil an. „Erinnerst du dich?“
„Nein, aber ich erkenne ich aus Lilians Erinnerungen.“
„Du hast ihm Lilians Erinnerungen gegeben?!“, fuhr Cornelius Marin an. „Spinnst du?!“
„Es musste schnell gehen! Also? Wo sind sie?“
„Hier entlang!“ Cornelius rannte los und Martin folgte ihm. Emil hatte Schwierigkeiten Schritt zu halten. Seine Beine waren wie betäubt, doch das machte es nur noch schwieriger. In seinem Kopf drehte sich alles. Das Tempo konnte er nicht mithalten. Dann blieben sie plötzlich stehen. Und es dauerte einen Moment, bis Emil verstand, was hier passierte.
Die Szene vor Emils Augen war so irreal, das sein Kopf sie zunächst überhaupt nicht erfassen konnte. Alles war in das orange Neonlicht der Laternen getaucht. Ein Auto lag quer und auf das Dach gedreht am Straßenrand. Davor stand eine in Schatten getauchte Person. Doch ihre Augen schienen in der Dunkelheit grün zu leuchten. Ein Schauder durchfuhr ihn, als er den Boden um die Person wahr nahm. Dort lagen mehrere Personen, gekrümmt auf dem Asphalt
Das ist Lilian, schoss es Emil durch den Kopf. Der Gedanke kam ihm selbst so unbekannt vor, als wäre es nicht sein eigener gewesen. Das sollte Lilian sein? Was war hier geschehen? Hatte Lilian mit den Leuten am Boden gekämpft?
Doch jetzt stand sie einfach nur da, mit hängenden Armen und leicht gesenktem Kopf. Sie fixierte etwas vor ihr. Emil folgte ihrem Blick und erschrak. Vor ihr hockte ein Mann auf dem Boden. Er wich vor ihr zurück. Sie würde doch nicht etwa…
Bevor Emil den Gedanken zuende bringen konnte, war Cornelius losgestürmt. Er brachte sich direkt zwischen Lilian und den Mann. Mit ausgestreckten Armen schrei er auf Lilian ein: „Hör auf!“
„Aus dem Weg!“, raunte Lilian. Ihre Stimme war brüchig. Sie schwankte etwas und hielt den Arm um den Bauch geschlungen. War sie verletzt?
„Du musst ihn nicht töten!“ Cornelius rührte sich keinen Zentimeter.
„Er wird vollenden, was sein Bruder begonnen hat. Er wird dafür sorgen, dass alle dunklen Wesen getötet werden! Er muss sterben!“
„Nein, Lilian! Er ist nicht unser Feind!“
„Er wird mich töten, wenn ich ihm nicht zuvor komme.“
„Woher meinst du, wusstet ihr, dass er heute hier sein wird?!“
Lilian begann zu zittern und ließ die Hand sinken. Ihre Hand war dunkel gefärbt. War das Blut? „Aus dem Weg, Cornelius! Ich will dich nicht verletzen.“
„Ich habe es Rewalt gesagt! Ich war das! Weil Micha es mir gesagt hat.“
„Du hast- ?“
„Er ist auf unserer Seite, Lilian!“
Lilian setzte seinen Fuß zurück, als wolle sie Anlauf nehmen. Emil durchfuhr es, und rüttelte ihn schlagartig wach. Er rannte los. Lilian wandte den Kopf zu ihm. Ihre Augen weiten sich. Dann schlang Emil die Arme um sie und drückte sie fest an sich.
Etwas besseres war ihm nicht eingefallen. Mit aller Kraft hielt er sie fest, auch wenn sie sich in seinen Armen wand. Er durfte sie nicht loslassen.
Dann passierte es. Er fühlte sich komisch, sein Kopf noch vernebelter als vorher. Was war das für ein Gefühl? Wärme. Geborgenheit. Er fühlte sich zu Lilian hingezogen. Eine leise Stimme in seinem Kopf sagte ihm, er solle wegrennen. Aber warum? Sie war eine Succubus. Er wollte sie küssen.
Er erwachte erst, als Lilians Hand sich auf seinen Mund presste. Er wollte nach Luft schnappen. Lilians Finger drückten in sein Gesicht. Er kriegte keine Luft mehr. Panik stieg in ihm auf. Seine Lungen schrien nach einem Atemzug.
Er versuchte Lilian wegzudrücken, doch sie hielt dagegen. Atmen. Er musste atmen.
Dann schlug er mit dem Handballen. Er erwischte sie am Kopf. Augenblicklich ließ Lilian los. Er solperte zurück. Emil schnappte nach Luft. So schnell, dass er sich daran verschluckte. Voller Schreck starrte er Lilian an, die über ihm stand. Wie war sie so zu etwas fähig? Warum tat sie das?
Sie trat einen Schritt vor und Emil wich zurück. Sie war gefährlich. Sie war eine Dämonin. Was hatte er sich dabei nur gedacht?
Lilian hielt in der Bewegung inne. Sie zitterte am ganzen Körper. „Warum?“ Es war mehr ein flüstern, bevor ihr Körper jeglichen Halt verlor. Sie kippte nach vorne.
Emil machte einen raschen Schritt vor, um sie aufzufangen. Das plötzliche Gewicht zwang Emil in die Knie. Beinahe leblos hing sie in Emils Armen. Nur leise hörte er sie wimmern. Was gerade passiert war, wollte ihm nicht aus den Kopf gehen. Die Panik, die Angst die er gespürt hatte. Doch jetzt konnte er nicht anders, als ihr helfen zu wollen. Doch er durfte sie nicht küssen. Egal, was er tat. Das war zu gefährlich. Mit aller Kraft, kämpfte er gegen diesen Gedanken an.
Martin tauchte neben ihm auf. „Warte, ich nehm sie dir ab.“
Emil atmete erleichtert auf, als Martin Lilians Oberkörper anhob und sie auf den Rücken legte. Das Schwere Gefühl aus Emils Brust war verschwunden. Er musste nicht mehr dagegen ankämpfen.
„Alles okay bei dir?“, fragte Martin.
Emil nickte nur. Er brachte kein Wort hervor.
„Das war ziemlich mutig und ziemlich bescheuert von dir.“
Er sah zu Lilian, die neben ihnen am Boden lag. „Ich wusste nicht, was ich sonst machen sollte.“
„Das war ziemlich knapp.“ Martin bemerkte Emils Blick. Als wüsste, was in Emils Kopf vor sich ging, fügte er hinzu. „Sie hatte ihre Kräfte nicht unter Kontrolle. Mit deiner Quelle bist du extrem angreifbar. Hättest du sie geküsst, hätte sie dir vielleicht all deine Lebensenergie entzogen.“
Emil starrte ihn unverständlich an.
„Deine magische Quelle verstärkt ihre Kräfte genauso wie sie meine verstärkt. Wir haben noch einmal Glück gehabt, dass es nicht soweit gekommen ist.“
„Emil“ Lilians Stimme klang wie ein Röcheln. „Es tut mir -“ Sie musste mitten im Satz husten. Dunkle Flüssigkeit lief an ihren Mundwinkeln herab. War das Blut.
„Lilian, du solltest nicht reden!“ Martin legte die Hand auf Lilians Seite. „Du scheinst innere Verletzungen zu haben.“ Martin seufzte laut. „Du bist mir was schuldig, Lilian. Emil gib mir deine Hand, ich kann deine Quelle nutzen.“
Emil hielt Martin die Hand hin, auch wenn er keine Ahnung hatte, was Martin vor hatte. Dieser griff sie und einen Moment passierte überhaupt nichts. Doch als Martin die Hand hob, atmete Lilian deutlich flacher, als wäre sie von den Schmerzen befreit worden.
Aber was war mit Cornelius? Emil wandte sich um. Cornelius hatte sich zu dem Mann am Boden gekniet und hielt dessen Hand mit seiner umfasst.
War dieser Mann der Vampir, von dem Martin gesprochen hatte? Emil konnte sich das kaum vorstellen. Seine Gesichtszüge waren weich und bedrohlich sah er nicht wirklich aus.
Der Mann beugte sich vor und legte seine Stirn auf die von Cornelius. Die beiden wirkten so vertraut. Wie alte Freunde.
Dann neigte Cornelius den Kopf zu Seite und küsste den Mann. Emil erstarrte. Er wusste, dass die beiden mal zusammen gewesen waren. Aber woher wusste er das? Warum waren sie das? War er nicht ein Vampir?
Erst jetzt merkte Emil, dass er immer noch starrte und wandte den Blick ab.
„Hilfe müsste gleich da sein“, sagte Martin, doch wahrscheinlich eher an Emil als an Lilian gewandt.
Diese lag einfach nur da, mit geschlossenen Augen und atmete ruhig. Ihre Kleidung war kaputt und von Blut getränkt. Ob es ihr eigenes war, konnte Emil nicht einmal sagen. Wie war es nur soweit gekommen?
Auch wenn er sich nicht an Lilian erinnerte, auch wenn er nur Bruchteile ihrer Erinnerung gesehen hatte, er konnte sich einfach nicht erklären, wie es dazu kommen konnte. Wieso war Lilian so weit gegangen? Wie war sie so geworden?
Und wo war er dabei gewesen? Er hatte sich verzogen, beleidigt, weil Martin ihm aus dem Weg gegangen war. Er war ein Feigling gewesen, der sich darauf eingelassen hatte alles stillschweigend hinzunehmen. Ohne eine Ahnung davon zu haben, welche Erinnerungen ihm genommen wurden.
Er hatte sie nicht einmal erkannt. Er erkannte sie auch jetzt nicht. Was musste nur in ihr vorgegangen sein? Er spürte, wie wichtiger er ihr gewesen sein musste. Es schmerzte in seiner Brust. Wieso war das nur passiert?
Und wieso erinnerte er sich an nichts? Wie konnte man so einfach einen Menschen vergessen, der einem augenscheinlich so wichtig gewesen war? Was war sie für ihn?
Schritte hallten durch die Stille. Eine Gruppe kam auf sie zu. Dann hörte Emil die Stimme von Martins Vater: „Was ist passiert?“
Rewalt starrte die Szene vor ihm genauso ungläubig an, wie die Seher, die mit ihm gekommen waren. Mit schnellen Schritten ging er auf Cornelius und den Mann zu. Cornelius richtete sich rasch auf und stellte sich schützend vor ihn.
„Du bist also dieser Micha?“, fragte Rewalt und schon sich an Cornelius vorbei.
Micha sah erschrocken zu ihm auf.
„Keine Sorge, Corenlius hat von dir erzählt. Allerdings müssen wir entscheiden, was wir tun werden.“ Er ließ den Blick schweifen über die leblosen Körper, die am Boden lagen. „Bei einen Kameraden wirst du nicht bleiben können. Es ist das beste, wenn du mit uns kommst. Betrachte das hiermit als Entführung.“ Er lachte, als hätte er einen Scherz gemacht und zog Micha auf die Beine. Die Seher umzingelten Micha und einer brachte seine Arme zusammen.
„Muss das sein?“, mischte sich Cornelius ein.
„Reine Vorsichtsmaßnahme.“
Rewalt kam zu Emil hinüber und kniete sich neben ihn. „Martin hat dir Lilians Erinnerungen gegeben? Das war wirklich unverantwortlich.“ Er warf seinem Sohn einen strafenden Blick zu, doch dann entspannten sich seine Gesichtszüge wieder „Und doch ein Weg, unnötige Opfer zu vermieden.“
Rewalt lächelte leicht, bevor sich seine Gesichtszüge wieder versteiften:
„Emil, wir haben vielleicht einen Weg gefunden, dir deine richtigen Erinnerungen wiederzugeben. Wir haben diejenige gefangen nehmen können, die deine Erinnerungen versiegelt hat.“

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Neue böse Wesen und so - Kapitel 20

Das Gefühl zu vergessen „Wie meinst du das? Merkwürdig?“, fragte Martin verdutzt, als er und Emil im Ankunftsbereich des Flughafens standen und auf Martins Freundin Nici warteten. „Weiß nicht.“ Emil rang nach Worten. „Manchmal sitze ich da und habe einfach das Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Dazu kommt, dass Dinge wirklich merkwürdig sind. Wie, dass mein Fenster in den letzten Monaten zweimal ausgetauscht wurde, oder das ich in den letzten Wochen scheinbar bei kaum einen Raid dabei war.“ „Raid?“, fragte Martin verwirrt. „Schlachtzug. Gruppe in WoW.“ Martin nickte, als hätte er verstanden. „Auf jeden Fall finde ich das im Endeffekt ziemlich bescheurt, dass ich mir die DKP habe entgehen lassen. CoD macht zwar schon Spaß, aber mit den DKP hätte ich mir in den letzten zwei Raids wirklich tolle Sachen holen können.“ „Das ist echt merkwürdig.“ Martins Ton verriet, dass er das ganz und gar nicht merkwürdig fand. „Vielleicht ist es auch der Schlafmangel.“ Emil gähnte hinter vorgehaltener

Dämonen und so - Kapitel 20

Kompromisse „Wohin fahren wir eigentlich?“, fragte Ina mit verschränkten Armen vom Rücksitz aus, als Martin auf die Autobahn auffuhr. „An die Nordsee“, war die einzige Auskunft, die sie von ihm bekam. Genug Grund also nachzuhaken: „Was hat das denn nun mit Emil zu tun? Und warum fahren wir dahin?“ Diesmal antwortete Sonia ihr und Ina merkte, dass sie kurz überlegen musste: „Weißt du, das ist wirklich eine sehr ernste Angelegenheit und es ist besser, wenn du nicht zu viel weißt.“ „Und warum nehmt ihr mich dann mit?“ „Weil Martin darauf bestanden hat und gesagt hat: ohne Ina fahren wir nicht Emil retten“, erwiderte Sonia ohne mit der Wimper zu zucken und Martin ließ es deshalb einfach so stehen, da es für Ina eine hinreichende Erklärung war. „Woher wisst ihr überhaupt, dass Emil in Gefahr ist?“ „Er hat ne Email geschrieben“, hüstelte Martin. „Warum sollte er eine Email ...?“, warf Ina ein, bis sie sich des Wortspiels bewusst wurde und nur trocken lachte. „So glei