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Neue böse Wesen und so - Kapitel 11




Knochen und Erde

Was Hannas Herangehensweise betraf, war Emil sehr erstaunt darüber, wie pragmatisch magische Wesen waren. Hanna hatte ihm und Lilian erklärt, dass sie ein einfaches Ritual durchführen wollte, um einen direkten Kontakt mit den Toten aufzunehmen. Was sie dafür bräuchte, waren Erde und Knochen.
Beide Dingen waren nicht direkt zur Hand gewesen, doch Hanna hatte gemeint, dass das es auch mit jeder Form von Knochen und Erde funktionieren würde. Dafür bräuchte man nicht unbedingt Friedhofserde.
Also saß Hanna nun mit einem Blumentopf aus dem sie zweckmäßig, aber etwas lieblos das Stiefmütterchen heraus gepflückt hatte auf der Parkbank, während Lilian und Emil damit beschäftigt waren, die Knochen aus den Chicken Wings zu pulen. Die mühselige Kleinarbeit war es wert, denn sie brauchten nur die Knochen, was bedeutete, dass Emil den Rest wenigstens essen konnte. Die Knochen sammelten sie in einer leeren Tüte.
Emil konnte den Blick nicht von Hanna abwenden, die nun anfing mit dem Finger Kreise in der Blumenerde zu ziehen. Die Vorstellung, dass sie wirklich mit den Toten reden konnte, wollte nicht in seinen Kopf. Dass überhaupt irgendjemand mit den Toten reden konnte, schien so unwirklich.
Nekromantie war für ihn die eine Sache gewesen. Kraft aus dem Reich der Toten zu ziehen, konnte Emil sich vorstellen, vorausgesetzt, es gab Magie, in der Form, wie er es sich vorstellte. Aber wirklich mit einer Person reden zu können, die gestorben war, verunsicherte ihn. Lilian schien das durchaus gelassener zu sehen, dennoch brannte ihr dabei scheinbar eine ähnliche Frage auf der Seele, denn anstatt den nächsten Chicken Wing zu nehmen fragte sie:
Kannst du dir bei dem Ritual aussuchen, mit wem du redest?“
Hanna lächelte, schüttelte dann aber verneinend den Kopf. „Leider nein. Die Toten suchen sich aus, wer mit mir redet. Meistens sind es die kürzlich Verstorbenen, die viel zu erzählen haben.“ Sie sagte das mit einer Leichtigkeit, die Emil erschauern ließ. Für Hanna musste das ganz normal sein. Emil empfand es als Wunder, dass sie damit noch nicht durchgedreht war.
Macht nicht solche Gesichter“, fügte Hanna amüsiert hinzu. „Das ist nicht so gruselig, wie es klingt.“
Lilian lachte trocken auf. „Du sagst das, als wäre ich ein Angsthase.“
Warst du doch früher auch.“ Hanna grinste breit, was bei ihr nicht gemein, sondern unglaublich süß aussah. „Du konntest nicht einmal Disney-Filme bis zum Ende schauen, weil sie zu gruselig wurden.“
Dornröschen war auch ziemlich gruselig!“, protestiere Lilian und fügte für Emil als Erklärung grinsend hinzu: „Ich war wirklich empfindlich als Kind.“
Emil erwiderte ihr Lächeln instinktiv, auch wenn er nicht glaubte, dass Lilian jemals ängstlich gewesen war. Letztens hatte sie ihm erzählt, dass sie es mit einem Vampir aufgenommen hatte.
Was ein Vampir genau war, wusste Emil nur von dem, was Lilian ihm erzählt hatte. Sie waren untot und angeblich nicht gut auf Lebende zu sprechen. Wahrscheinlich so, wie man sie aus der Literatur kannte. Das Bild kam ja nicht von ungefähr. Ob sie wirklich Blut tranken, hatte Lilian ihm allerdings nicht verraten und wenn ja, ob sie es zum Überleben brauchten? Den Punkt hatte Emil noch nie verstanden. Vampire waren untot, wozu tranken sie Blut? Es gab einige Erklärungen dafür, aber die hatten ihn nie wirklich überzeugt.
Emil starrte den Chicken Wing in seiner Hand an und erinnerte sich daran, was sie hier gerade taten. Wenn Vampire untot waren. Wie hingen sie dann mit dem Reich der Toten zusammen? Waren sie diesem nur entronnen?
Was war Hanna dann eigentlich? Er wusste, dass sie eine Banshee, eine weiße Frau war. Doch waren das nicht Geister? Erscheinungen, die den Tod ankündigten? Und wenn überhaupt real existierend, dann doch auf jeden Fall untot.

Dennoch saß Hanna vor ihm, wie ein Mädchen, das normal gealtert war. Zwar sah sie durch ihre zierliche Figur, die großen Augen und die Sommersprossen im Gesicht, etwas jünger aus als Lilian. Aber Emil hätte schwören können, dass das eine nicht magische Ursache hatte. Auch hatte der Stein bei Hanna bestens funktioniert. Das heiß sie hatte genauso viel Lebensenergie wie jeder andere. Warum aber konnte sie mit den Toten sprechen, ohne diese zu verlieren?
Es half nichts. Der einzige Weg herauszufinden, was es damit auf sich hatte, war zu fragen. Aber nicht, ob Hanna wirklich 19 war, sondern eher:
Was hat es eigentlich mit deinen Fähigkeiten auf sich?“, sprach Emil laut aus. „Eine Banshee ist doch eigentlich...“ Er musste es aussprechen, auch wenn es ihm schwer fiel, weil er es immer noch für absurd hielt. „untot.“
Eigentlich schon“ Hanna nickte zustimmend, sah aber nicht auf. „Die Bezeichnung Banshee habe ich zwar wegen meiner Fähigkeiten bekommen, aber ich bin nicht untot, wie man es vielleicht erwarten würde. Noch schreie ich besonders schrill.“ Sie hob den Kopf und sah Emil an. „Ich sehe mich eher als eine Verbindung zu den Toten.“
Hat der Stein deshalb bei dir funktioniert?“
Hanna überlegte für einen Moment. „Wahrscheinlich ja.“ Dann warf sie einen kurzen Blick in die Tüte und verkündete:
Das sollte reichen.“
Lilian hielt in der Bewegung inne, biss dann noch das letzte Stück ab und legte die Knöchelchen noch schnell zu den anderen. Sie reichte die Hanna die Tüte und diese schüttete den Inhalt über der Blumenerde aus. Dann begann Hanna säuberlich die schmalen Knochen hinein zu drücken und sie dann wieder mit Erde zu bedecken.
Emil musste innerlich auflachen. Die Situation war zu absurd. Sie vergrub gerade Hühnchenknochen in Blumenerde, um mit den Toten reden zu können. Doch als Hanna fertig war und die Hand in auf die Erde legte, merkte Emil, wie sich sein Körper anspannte. Sein Kopf sagte ihm, dass sicher nichts passieren würde, aber seine Augen starrten wissbegierig auf Hannas Hände. Diese schloss die Augen und murmelte etwas.
Es klang nicht wie die Sprache, die Marie schon einmal bei ihm angewendet hatte, auch wenn er das bei einem Murmeln schwer unterscheiden konnte. Sicher war das hier auch eine ganz andere Form von Magie, wenn es überhaupt Magie war.
Mehrere Sekunden oder sogar Minuten verstrichen, in denen Emil und Lilian beide Hanna einfach nur anstarrten. Es passierte nichts.
Dann sah Hanna mit einem Mal auf und ihre Augen glänzten. „Ich hab was!“
Emil und Lilian starrten sie abwartend an.
Sie reden von einem Mädchen“, antworte Hanna im ruhigen Ton.
Von einem Mädchen? War der Nekromant ein Mädchen? Emil ging in seinem Kopf alle Mädchen durch die er kannte.
Lilian. Sie war seine Freundin. Sie hätte Hanna nicht gefragt, wenn sie es wäre. Sie wäre nicht da gewesen, um ihn zu beschützen.
Marie. Sie war eine Person, der man nicht trauen konnte, aber Nekromantie, war nicht ihr Stil. Sie hätte sich eine raffiniertere Methode ausgedacht. Außerdem war sie sich selbst zu wichtig.
Ina. Sie hatte gesagt, dass sie ihm verzeihen würde und ihm sogar ihre Hilfe angeboten.
Martin hatte Evelyn bereits ausgeschlossen. Viel mehr Mädchen kannte Emil gar nicht.
Aber bedeutete, was Hanna sagte überhaupt, dass es sein Mädchen war?
Was hat das mit dem Nekromanten zu tun?“, fragte Lilian.
Ein Mädchen soll wohl dem Nekromanten geholfen haben“ Hanna zog die Hand wieder aus der Erde und seufzte. „Tut mir Leid, die stimmen sind heute sehr wirr.“
„Aber“, fuhr Hanna fort. „Ich glaube, dass die Nekromantin bald dafür bezahlen muss, dass sie die Toten gestört hat. Ihr könnt eure Suche aufgeben.“ Sie sah auf und Emil glaubte zu erkennen, dass ihre Augen feucht waren. Auch ihr Lächeln erschien gezwungen.
Lilian schien das nicht zu bemerken.
Als Hanna bemerkte, dass Emil sie ansah, wandte sie ihren Blick rasch ab und wischte sich vorsichtig mit dem Handrücken über die Augen. „Ich würde euch gerne helfen, aber das ist alles, was ich tun kann.“ Dann hielt sie inne und starrte auf einen Punkt, etwas hinter Emil und Lilian.
Emil folgte ihrem Blick und erkannte Martin, der auf sie zu kam. Er kam mal wieder wie gerufen. Was ja eigentlich nicht verwunderlich war, wusste er, wann der richtige Moment war.
Martin schob sich zwischen Emil und Lilian, legte die Hand auf Emils Schulter und zog ihn etwas zu sich heran. Kaum merklich flüsterte er ihm zu: „Wir haben eine Spur.“
Emils Magen zog sich schmerzhaft zusammen. Was sollte diese Heimlichtuerei? Warum sagte Martin das nicht einfach offen? Er starrte erst Martin verwirrt an, dann sah er zu Lilian, die keine Miene verzog; und erst da wurde Emil bewusst, dass keiner Hanna gesagt hatte, dass Martin der Seher war, für den sie arbeiteten. Die beiden hatten sich nie getroffen.
Hallo“, sagte Martin dann laut.
Was machst du hier Martin?“, fragte Lilian stattdessen, als hätte sie keine Ahnung.
Nichts besonderes. Ich bin auf dem Weg in die Stadt und hab euch hier gesehen. Ich bin übrigens Martin.“, sagte er an Hanna gewandt.
Hanna. Du bist ein Freund von Emil?“ Hanna lächelte freundlich. Scheinbar kannte sie Martin nicht und kaufte ihm die Situation ab.
Emil merkte wie er innerlich unruhiger wurde. Was hatte Martin damit gemeint? Was wollte er ihm sagen?
Richtig. Wir sich sogar beste Freunde.“ Martin legte Emil den Arm um die Schulter. Emil zuckte daraufhin zusammen. Das tat Martin sonst nie. Dann fuhr er fort:
Gut, dass ich dich hier treffe. Ich wollte ein Buch für meinen Bruder zum Geburtstag kaufen. Wie hieß das Buch nochmal, dass du so gut fandest? Irgendwas mit Schatten... Blut... König...“
Emil merkte, dass Martin nur Wörter aufzählte, die ihm zu Fantasybüchern einfielen, doch Emil bastelte schnell einen Titel daraus, der einigermaßen plausibel klang. Zumindest in seinem Kopf:
König des Schattenblutes.“ Seine Stimme klang zum Glück ruhiger, als er sich fühlte.
Genau!“
Das habe ich gelesen“, warf Hanna ein. „Das ist gut. Besonders das Ende!“
Emil hasste sich dafür, dass es den Titel scheinbar wirklich gab und die einzige Möglichkeit, die ihm blieb, nur so zu tun war, als hätte er es auch gelesen.
Das Ende war wirklich gut“, sagte Emil schnell. „Aber deinem Bruder würde „Der Weg der Schwerter“ bestimmt besser gefallen.“ Irgendwie musste er sich aus der Situation herausreden. Konnte Martin nicht endlich sagen, was er vor hatte?
Zu viele Titel!“, rief Martin. „Ich komm nicht mehr mit. Jetzt nochmal für Menschen, die nicht so viel Fantasy lesen.“
Vielleicht sollte Emil dich einfach in den Buchladen begleiten“, schlug Lilian vor und zuckte die Schultern. Sie warf Martin einen kurzen fragenden Blick zu.
Eine sehr gute Idee! Du hast doch Zeit, oder?“ Martins Arm lag immer noch über Emils Schultern, als würde er ihn jeden Moment abführen wollen. Emil wusste, dass es darauf nur eine richtige Antwort gab.
Klar. Kein Problem.“ Langsam nervte ihn dieses Theater. Er wollte einfach wissen, was Martin ihm sagen wollte.
Na gut. Du kannst ihn haben“, sagte Lilian und warf Martin einen eindringlichen Blick zu, als könne er Emil in irgendeiner Weise schaden.
„Danke. Ich bring ihn dir heil zurück.“ Aus Martins Mund klang das zwar scherzhaft, aber Emil war sich nicht so sicher, ob das auch so gemeint war. Mit leichtem Druck auf seine Schulter, gab Martin Emil zu verstehen, dass sie gehen mussten.
Bis dann!“, konnte Emil sich gerade noch verabschieden, dann hatte Martin ihn schon von den beiden Mädchen weggeschoben.
Erst als sie um die nächste Ecke waren, ließ Martin ihn endlich los und es brach aus Emil heraus: „Was soll das heißen „Wir haben eine Spur“? Weißt du wer der Nekromant ist?“
„Ssch. Nicht so laut.“ Martin sah sich besorgt in alle Richtungen um. Wenn Martin das tat, war er sich selbst nicht sicher, ob seine hellseherische Fähigkeit ihm die Sicherheit gab, die er brauchte. „Es ist nur eine Vermutung, aber ich glaube, dass Hanna nicht die Wahrheit gesagt hat.“
„Wie meinst du das?“
„Ich glaube -“ Doch in diesem Moment versagte Martin die Stimme. Er war wie erstarrt, nur seine Augen wanderten hektisch in alle Richtungen.
Was ist los?“, fragte Emil mit zittriger Stimme. Sein Mund war trocken und sein Kopf konnte das alles gar nicht so schnell realisieren wie es passierte. Hinter Martin tauchten drei Personen auf, vorneweg die Seherin Elisa. Sie packte Martins Kopf und drückte seinen gesamten Oberkörper nach unten.
Martin Rewalt“, sprach sie mit ruhiger Stimme, während sie Martin den Arm auf den Rücken drehte. „Sie sind hiermit wegen der Ausübung illegaler Magie festgenommen.“
Emil wich zurück. Jegliches Gefühl war aus seinen Armen und Beinen gewichen. Warum taten sie das? Martin hatte nichts getan.
Ihnen wird Nekromantie in mindestens zwei Fällen vorgeworfen, sowie Bruch des Sehers Schwur.“
Das war nicht ihr Ernst. Martin konnte nicht der Nekromant sein. Niemals. Das wusste Emil. Egal wer es war. Es war nicht Martin. Warum sagte Martin nichts? Warum wehrte er sich nicht?
Er konnte es nicht, schoss es Emil durch den Kopf. Als hätte jemand in Emils Kopf einen Schalter umgelegt, verschwand die Angst mit einem Mal. Wenn Martin sich nicht verteidigen konnte, dann musste Emil das für ihn tun.
Warum nehmt ihr ihn fest?“ Seine Stimme war nicht so bestimmt, wie Emil es gehofft hatte, doch Elisa sah daraufhin zu ihm auf.
Dein Freund hat mehrmals versucht dich umzubringen.“
„Hat er nicht! Er ist kein Nekromant!“
„Und wieso bist du dir da so sicher? Er hat sich Bücher über Nekromantie in der Bibliothek gelesen. Er war der einzige, der nah genug an dich herankommen konnte, weil sein Vater nachlässig in seinem Bereich war.“ Elisa zog Martins Oberkörper wieder nach oben. Martin sah Emil an. Seine Lippen waren immer noch versiegelt, doch in seinen Augen konnte Emil die Panik erkennen.
Er war es nicht. Wir haben die Bücher gemeinsam gelesen.“ Emil zweifelte gerade an seinen Worten. Wenn er es bedachte, so machten Elisas Argumente durchaus Sinn. Doch das durfte nicht sein. Das war Unsinn. „Er hat überhaupt kein Motiv!“
„Das wird der Rat entscheiden“, entgegnete Elisa ohne weitere Emotion.
Ihr könnt mich fragen! Ich kann bezeugen, dass er unschuldig ist!“ Emil merkte wie seine Worte an ihr abprallten. Es machte keinen Unterschied, was er sagte. Trotzdem versuchte er es. Irgendwie musste er Martin helfen. Irgendwie.
Dich wird der Rat auch noch hören. Aber bis dahin-“ Sie nickte den beiden Männern mit Sonnenbrillen zu. „wirst du dein Haus nicht verlassen.“
Einer der Männer packte Emil unsanft an der Schulter.
Glaubt mir doch einfach!“, setzte Emil erneut an. „Ihr dürft ihn nicht mitnehmen.“
„Das ist ein Befehl von ganz oben. Noah wird ihn sehen wollen.“
„Wer ist Noah?“
Bringt ihn nach Hause“, befahl Elisa den beiden Männern.
Er ist unschul -“ Emils Lippen erstarrten mitten im Satz. Elisa hatte die Hand gehoben. Sein ganzer Körper gehorchte ihm nicht mehr. Sie hatte ihn mit dem gleichen Zauber wie Martin belegt.
Statt etwas weiteres zu sagen, tauschte sie nur stumme Blicke mit den beiden Männern aus, die Emil dann einen kleinen Schubs gaben. Emil spürte, wie seine Beine zu laufen anfingen. Aber er kontrollierte sie nicht, sie liefen von alleine. Im Augenwinkel sah er Elisa, wie sie Martin mit sich zog.
Emil wollte etwas tun. Er wollte die Lippen öffnen, sich umdrehen, irgendetwas tun. Doch stattdessen musste er zusehen, wie Elisa mit Martin verschwand.

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