Direkt zum Hauptbereich

Alte Texte Lesen - Eine Hassliebe

Eigentlich liebe ich es Texte von mir zu lesen, die man Monate oder Jahre lang nicht mehr vor sich hatte. Es liest sich einfach dann jedes Mal wieder neu, auch wenn man ja selbst der Verfasser ist. Man kann den Text einfach mit mehr Abstand verfolgen, mit den Charakteren mitfiebern und als Leser in die Handlung abtauchen.
Es ist ein Gefühl von Nostalgie und unglaublicher Zufriedenheit, wenn ein Text so bei einem selbst ankommt, wie man ihn sich gewünscht hat. Und wenn man endlich mal seine Charaktere anhimmeln darf, ohne sie delegieren zu müssen. Wobei anhimmeln jetzt nicht als Mädchenschwarm zu verstehen ist, sondern eher als die Faszination die jeder Charakter schon beim plotten auf mich ausübt. Sie dann in Aktion zu sehen lässt mein Herz immer höher schlagen.

Leider bringt das erneute Lesen aber auch manchmal Enttäuschung mit sich, da man plötzlich unglaublich viele Fehler in der Erzählstimmung findet, die einem beim Schreiben natürlich nicht aufgefallen sind und man kommt keine zwei Sätze weit, ohne zu denken "das muss ich aber noch mal überarbeiten." Denn keiner mag Überarbeitungen! Zumindest ich nicht. So toll sich der Text beim Schreiben angefühlt hat, kommt er leider noch nicht rüber, auch wenn die Situation einen schon packt, da man weiß wie man sie sich vorgestellt hat, stößt man dennoch an diesen Ungereimtheiten an.
Ganz schlimm war es, als ich jetzt noch einmal das erste Kapitel des zweiten Emil Teils gelesen habe. Ich bin fast aus allen Wolken gefallen.
Ich hatte damals nach einer längeren Emil Pause den zweiten Teil angefangen und war nicht gerade im Schreibfluss. Also kam ich beim Schreiben nur langsam voran und das merkte man leider auch. Es ist durchaus ernster geraten, als ich es wollte und so habe ich mich sofort daran gesetzt und es überarbeitet, um es wieder locker aber dennoch spannend zu machen. Die Trockenheit in der Erzählweise habe ich schnell mal überbügelt. So gefällt es mir doch schon besser.
Besonders die Kussszenen war ja grausig. Aber jetzt glaube ich, dass ich den Bogen raus habe, bei Kussszenen. Zumindest etwas. Ich mag die Stelle in Kapitel 4 sehr gerne. Obwohl ich nicht weiß, ob sie beim Leser so ankommt, wie in meinem Kopf.
Ich bin zumindest zufrieden und werde jetzt wohl auch nochmal über die anderen Kapitel drüber schauen, ob ich da auch noch Stolpersteine finde.

Das erinnert mich daran, ich muss auch noch ein anderes Kapitel 3 korrigieren... viel Arbeit, wenig Zeit.
Kreative Hobbies sind anstregend!

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Neue böse Wesen und so - Kapitel 25

Außer Kontrolle Kaum war Emil den Schritt nach draußen getreten, stieß ihm die kalte und klare Luft entgegen. Sie kühlte seinen Kopf und ließ ihn durchatmen. Es tat gut der stickigen Luft des Clubs entkommen zu sein. Hier draußen standen einige Raucher und unterhielten sich. Emil ging an ihnen vorbei und suchte sich einen Platz etwas weiter abseits. Er lehnte den Rücken gegen die Häuserwand und starrte einige Sekunden auf die Lichter der Straße. Seine Ohren dröhnten noch von der lauten Musik. Doch hier draußen schien plötzlich alles so leise, wie gedämpft drang das Geräusch der vorbeifahrenden Autos an seine Ohren. Sein Getränk hatte er immer noch in der Hand. Emil schwenkte die Flüssigkeit etwas, bevor er einen tiefen Schluck nahm. Als würde der Alkohol direkt wirken, beruhigte ihn der Schluck und er merkte, wie Ruhe in ihm einkehrte. Er war einfach nicht für Parties gemacht. Es war ja ganz witzig gewesen, er hatte mit den Leuten gescherzt und auch Ina war gar nicht so übel, wie er g...

Neue böse Wesen und so - Kapitel 24

Wochenendpläne Neun Wochen war es jetzt her. Neun Wochen hatte Emil kein Wort darüber verloren, was an diesem Tag passiert war. So viel war an diesem Tag passiert und die Tatsache, dass sein Leben danach einfach weiter seinen Gang ging, ließ Emil daran zweifeln, ob das wirklich geschehen war. Immer mehr hatte er das Gefühl, dass er das vielleicht nur geträumt hatte. Besonders da Martin ihm in keinsterweise Rückmeldung darüber gab, ob er das ganze miterlebt hatte. Martin hatte es bereits angekündigt und er hatte es wahr gemacht. Emil erinnerte sich an alles, zumindest glaubte er das. Doch genauso beharrlich schwieg Martin sich über die Ereignisse aus. Es war Freitag, die letzte Stunde Physik und Emil tippte in Gedanken mit seinem Stift auf seinem Blatt herum. Wenn es wirklich Magie gab? Wieso bemerkte er davon nichts? Wieso hatte er nicht bemerkt, dass Martin jedes Wort von ihm erahnte? Wieso bemerkte er es jetzt nicht einmal? Gab es so etwas wie Magie wirklich? Er hatte ja nichts wir...

Neue böse Wesen und so - Kapitel 23

Mehrere Realitäten Das Wartungshäuschen des Staudamms war klein und unscheinbar. Im Erdgeschoss waren es nur zwei Räume, ein Raum mit drei Schreibtischen und Computern darauf und ein zweiter scheinbar Aufenthaltsraum mit einer kleinen Küche und einem abgeranzten Sofa. Erst als sie die Treppe hinunter in den Keller gingen, wurde Emil das Ausmaß des Gebäudes bewusst. Vor ihnen lag ein langer Gang mit jeder Menge Türen. Er war viel länger als das Gebäude über ihnen. Die Wände waren aus grauem Beton und die Türen aus Stahl. Leuchtstoffröhren tauchten alles in ein kaltes weiß. „Was ist das hier?“, fragte Emil das erste, was ihm durch den Kopf schoss. „So etwas wie ein Geheimversteck?“ „Ja, ein Versteck außerhalb des Sichtkreises der Seher.“ Martin sah sich um, während sie den Gang entlang gingen. „Ich bin seit Jahren nicht mehr hier gewesen.“ „Sieht aus wie das Hauptquartier eines Bösewichts oder ein geheimes Labor“, stellte Emil fest. „Hier könnte man auch den T-Virus erforschen.“ „...