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Neue böse Wesen und so - Kapitel 17



Blutopfer

„Er ist nur immun gegen mich, weil er eine Abmachung mit einer Hexe hat. Doch die Abmachung ist an meinen Namensbund mit der Hexe gekoppelt. Wird der Bund aufgelöst, so erlischt auch die Abmachung.“
Lilians Worte, waren das erste, was Emil aus dem Raum hörte und er erstarrte.
„Ohne den Schutz des Zaubers wirken meine Kräfte wieder auf ihn. Ich würde ihm nie wieder nahe kommen können und ihn niemals mehr küssen können. Das ist es doch, was du willst? Aber dafür muss er nicht sterben!“
Emil durchzuckte es schmerzhaft. Der Bund war mit der Abmachung verknüpft? Aber warum? Wenn sie den Bund aufhob, würde sie – Er würde sie verlieren. Das tat Lilian nicht wirklich?!
Wie erstarrt blickte er einfach nur in die Dunkelheit vor sich. So viele Fragen waberten in seinem Kopf auf die er keine Antwort kannte. Er begriff nur zwei Dinge: Der Nekromant wollte ihn tot sehen und wenn er nichts unternahm, würde Cornelius an seiner Stelle sterben.
Auch wenn er keine Ahnung hatte, was dort drinnen da passierte. Irgendetwas musste er tun! Bevor Lilian wirklich noch den Bund auflöste und bevor sich der Nekromant es sich anders überlegte und nicht auf den Handel einging.
Doch so sehr ihn der Gedanke erschütterte, Lilian nicht mehr nahe kommen zu können, so hatte er auch noch Cornelius' Worte im Ohr: Es wird dich sehr viel Kraft kosten. Sie konnte dabei sterben. Er konnte sie verlieren. Das war es nicht wert!
Es musste einen anderen Weg geben! Martin hätte gewusst, was zu tun war. Der wusste doch sonst immer alles.
Doch Martin war nicht hier. Emil war auf sich allein gestellt und er musste in diesen Raum. Er atmete tief ein und schob dann die Finger in den Türspalt.
Cornelius' Stimme schallte durch den Raum und das Knarzen der Türscharniere ging in seinem Schrei unter:
„Tu's nicht!“
„Es ist in Ordnung“, erwiderte Lilian beschwichtigend und Emil schob sich durch den Türspalt.

Er stand auf einer Gitterplattform im hinteren Teil einer großen Halle. Im unteren Teil standen überall große Maschinen zwischen denen er drei Personen erkennen konnte.
Emil wollte seinen Augen nicht trauen, als er Hanna erkannte. Der weite Rock und die roten Haare war unverkennbar. Hastig suchte er den Raum nach einer vierten Person ab. Doch er sah nur Lilian, Cornelius und sie. Bedeutete das etwa, das sie dahinter steckte? Aber der Stein hatte bei ihr doch funktioniert. Sie hatte Details über den Nekromanten verraten. Wie konnte sie es sein?
Hanna hielt einen Moment inne, bevor sie mit ruhiger Stimme fragte: „Wie willst du den Bund lösen?“
Emil tat einige vorsichtige Schritte in Richtung der Treppe nach unten. Jeden Moment meinte er, dass seine Schritte ihn verraten würden, doch die Stimmen übertönten ihn. Er versuchte sich einfach nur auf sich zu konzentrieren. Keine falsche Bewegung. Mit versteiften Muskeln kam er nur langsam voran.
„Ein Blutopfer“, erklärte Lilian. „Ich habe den Bund initiiert. Ich kann ihn auch wieder lösen. Namensmagie bindet den Dämon an die Hexe und umgekehrt. Aber wenn ich es umkehre und mein Blut vergieße mit den richtigen Worten, dann verliert der Bund seine Wirkung. Ich bin dann wieder für alle Magier angreifbar und werde nie wieder Emil küssen können. Ich brauche dafür nur ein Messer.“
„Nein“, war Hannas simple Antwort. „Ich bin doch nicht blöd. Ich gebe dir kein Messer.“
„Das Blutopfer -“
„Komm rüber!“ Hanna winkte Lilian mit dem Messer zu ihr.
Erst jetzt erkannte Emil, dass Cornelius unnatürlich schief stand, sich aber kein Stück bewegte. Sofort musste er an den Ghul denken, der ihn in seinem Schlafzimmer angegriffen hatte. Das war also Hannas Druckmittel. Ein Ghul, der scheinbar so stark war, dass Cornelius sich keinen Zentimeter bewegen konnte.
Die Situation war absurd. Auch wenn er es genau wusste, er konnte die Gefahr ja nicht einmal sehen. Doch das hieß, dass er auch nicht wusste, ob mehr Ghule im Raum waren. Alles was er hoffen konnte, war dass sie ihn trotzdem nicht entdecken würden.
Es tat nicht gut, Cornelius so zu sehen. Er hätte an seiner Stelle sein können. Doch wusste Lilian, dass es nicht er war, den der Ghul da gefangen hielt? War ihr klar, dass sie das alles nicht tun musste? Dass es nicht nötig war, den Bund nicht lösen, weil es noch Hoffnung gab? Weil er noch hier war. Auch wenn er keine Ahnung hatte, was er tun sollte.
Emil bereute es, dass er sich vorher keine Gedanken gemacht hatte. Er hatte gehofft, dass alles irgendwie klappen würde. So wie sonst auch. Doch wie hatte er sich das vorgestellt? Wie sollte so etwas, einfach klappen?
„Ich muss das Blut selbst vergießen“, wiederholte Lilian, als sie einige Schritte auf Hanna zutrat. „Wenn du es machst, funktioniert es nicht.“
Hanna schnaubte. „Das glaube ich dir sogar.“ 
Panik stieg in Emil auf. Ihm blieb nicht viel Zeit. Er beschleunigte seinen Schritt. Kaum am Treppenabsatz angekommen, hastete er hinter den Maschinen in Deckung. Das durfte Lilian nicht tun! Es gab einen anderen Weg. Irgendeinen! Aber nicht den!
Langsame Schritte waren zu hören. Dann wurde es still.
„Eine falsche Bewegung, dann ist er tot!“, schnitt Hannas Stimme durch die Stille.
Emil hockte mit rasendem Herzen hinter der Maschine und sah sich fieberhaft zu allen Seiten um. Sein Blick fiel auf ein Metallrohr, dass einen Meter von ihm entfernt lag. Er hatte keine Ahnung, wie er das benutzen sollte, wenn er noch so weit von den den anderen entfernt war.
Er kniff die Augen zusammen. Denk nach! Was kannst du tun? Wie kannst du das verhindern?
Doch dann wurde ihm schmerzlich bewusst, dass alles, was er tun konnte, seinen sicheren Tod bedeutete. Resigniert ließ er den Kopf sinken. Er konnte nichts tun, nur hoffen.
Ein dumpfes Geräusch und ein hoher Aufschrei, ließen Emil die Augen aufreißen. Das Messer lag am Boden und Lilian drehte Hanna den Arm auf den Rücken. Diese wand sich in ihrem Griff, kämpfte gegen den Griff an, auch wenn sie sich selbst nur Schmerzen dabei bereitete. Sie schrie, erst aus Anstrengung, dann konkrete Worte:
„Das wirst du mir büßen! Töte ihn!“
Nein! Ohne Nachzudenken griff Emil nach der Stange. Im selben Moment ließ Lilian Hanna schlagartig los. Sie rannte zu Cornelius hinüber und war dort, bevor Emil sich überhaupt bewegen konnte. Erst traf ihre Faust auf etwas über Cornelius' Kopf. Dann langte nach ihren Fersen und zog sie etwas hervor. Damit hieb erneut auf den Ghul ein.
Es zeigte Wirkung. Ein tiefes Gurgeln ging durch den Raum. Cornelius japste auf und stolperte vorwärts. Lilian schob sich schützend vor ihn und ging dann erneut auf den Ghul los.
Emil war wie erstarrt, doch dann realisierte er, dass sich nun niemand mehr um Hanna kümmerte. Hektisch wandte er den Kopf und sah sie, wie sie perplex dastand und einfach nur zusah. Das musste er nutzen.
Die Stange in seiner Hand wollte er nicht benutzen und legte sie zurück auf den Boden. Dann schlich er in ihre Richtung.
Doch plötzlich wandte Hanna ihren Kopf. Sie sah genau in seiner Richtung. Entsetzen machte sich auf ihrem Gesicht breit. In den Sekunden, in denen sie noch realisierte, was gerade passierte, wusste Emil schon, dass er jetzt nur noch eins tun konnte. Rennen.
„Wusste ich es doch!“, rief Hanna und erhob langsam ihre rechte Hand mit ausgestreckten Fingern. „Ihr habt mich die ganze Zeit nur an der Nase herum geführt!“
So schnell er konnte, sprintete Emil zu Cornelius hinüber. Lilian hatte den Ghul soweit zurück getrieben, dass dieser in sicherem Abstand stand. Emil langte nach Cornelius' Arm und zog ihm mit sich.
Sie tauchten hinter den Maschinen unter. Doch weit würden sie nicht kommen, besonders nicht zu der oberen Tür.
„Wir müssen uns aufteilen“, keuchte Cornelius. Emil nickte. So konnten sie  zumindest etwas Verwirrung stiften.
Während Cornelius in die eine Richtung rannte, hastete Emil in die andere und verschwand hinter der nächsten großen Maschine. Vielleicht konnten sie Hanna so lange ablenken, dass Lilian den Ghul besiegen und sich dann wieder um Hanna kümmern konnte.
Mit dem Rücken an das Metall gedrückt, konnte er nicht sehen, was passiert.
„Hanna!“, hörte er Lilian rufen. „Hör mir doch zu. Ich -“ Doch ihre Stimme brach ab. Ein unangenehmes Knacken ging durch den Raum.
Emil schluckte. Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken.
„Hanna!“, rief Lilians Stimme erneut und Emil atmete für einen Moment auf. Doch dann hatte er das Gefühl, dass sich etwas über ihn legte. Eine Sekunde später wusste er, warum.
Etwas packte ihn an den Schultern und zog ihn zu Boden. Krallen zerkratzen die Haut auf seinen Armen, als Emil sich wehrte und um sich schlug. Erst als seine Schläge auf Widerstand trafen, merkte er, dass der Griff sich löste. Emil zog das Bein zu sich heran und erwischte das unsichtbare Etwas mit dem Knie. Mit voller Kraft trat Emil mit dem anderen Fuß dagegen. Der Griff löste sich.
Hastig richtete er sich auf, doch das Vieh packte schon wieder zu. Der Ghul musste deutlich kleiner sein, als er andere, doch er war flink.
Aber Emil konnte ihn nicht sehen. Da war nichts außer Luft und seinen eigenen Beinen. Er stemmte sich gegen die Kraft, die ihn festhielt und versuchte es mit dem Fuß zu erwischen. Emil verlor beinahe sein Gleichgewicht, als sein Fuß tatsächlich traf. Das darunter gab knackend nach. Es war wie in etwas schleimige und matschiges zu treten.
Alleine das Geräusch reichte aus, um ihn erschaudern zu lassen. Er zitterte am ganzen Körper und starrte auf den Fleck, wo sein Fuß rein getreten war. War der Ghul erledigt? Das war egal, er musste hier weg.
Er wandte sich um und erstarrte, als Hanna mit dem Messer direkt vor ihm stand.
„Haben wir dich!“
Sie kam auf ihn zu und richtete das Messer auf seinen Hals. Ihr sonst so liebliches Gesicht war steif und ihre Augen sahen ihn kalt an. Trotz alle Bemühungen, saß er jetzt mehr in der Klemme als vorher. Sein Herz raste. Sie würde ihn nicht selbst töten und sich die Hände schmutzig machen, oder?.
Warum wollte sie ihn überhaupt töten? Warum das alles? Er konnte das immer noch nicht glauben.
Emil wich zurück, doch sie versperrte ihm sofort den Weg und drängte ihn mit dem Rücken gegen die Maschine, die kalte Klinge direkt an seinem Hals. Dann packte sie mit ihren schmalen Armen packte seine Schultern und zog ihn in ihrem Griff. Woher nahm sie diese Kraft? Er versuchte sich zu wehren, doch sie hielt dagegen.
„Du hast mein Spielzeug kaputt gemacht!“, rief Hanna und zog ihn hinter der Maschine hervor. Lilian, die den anderen Ghul scheinbar erledigt hatte, starrte erst sie, dann Emil entsetzt an. Hanna streckte die Hand mit dem Messer aus. „Soll ich dir dafür dein Spielzeug kaputt machen?“
Alle Alarmglocken gingen in Emil an und er stemmte sich gegen Hannas Griff. Doch sie hielt sogar mit einer Hand mühelos dagegen und sofort hatte er das Messer wieder an der Kehle. Sie wusste, dass sie den Richtigen hatte.
Ihre Hand zitterte, doch sie drückte die Klinge näher an seinen Hals. Ein unangenehmes Kribbeln fuhr über seine Haut. Das würde sie nicht tun. Nicht so!
„Nicht so schnell!“ Eine Stimme hallte durch den Raum und Hanna hielt augenblicklich inne.
Die Seher!, schoss es Emil durch den Kopf. Irgendwann musste sie kommen, um das ganze zu beenden. Doch dann hörte er die langsamen Schritte.
Lililan wandte hektisch den Kopf zu allen Seiten und als ihr Blick auf etwas hängen blieb, folgte Emil ihrem Blick.
Erst trat Corenlius immer noch in Emils Gestalt zwischen den Maschinen hervor, dann folgte ein dunkelhaariger Junge, der mit einer gespannten Armbrust direkt auf Cornelius Kopf zielte.
Emil kannte den Jungen nicht. Aber er sah jung aus, vielleicht sogar jünger als Emil. Erst als der Junge erneut sprach war seine Stimme tief und hatte eine Härte, die ihn deutlich älter machte.
„Na los, nimm deine richtige Gestalt an“, forderte er Cornelius auf. Er griff nach Cornelius Schulter und drückte diesen ohne Gegenwehr auf die Knie.
Die Illusion des zweiten Emils verblasste. Doch anstatt Cornelius‘ richtiger Gestalt, hockte dort nun das blondes Mädchen, das Emil als Cornelius kannte.
Doch was wahrscheinlich eine gute Idee gewesen war, führte bei dem Jungen zu einer Reaktion, mit der Emil nicht gerechnet hatte.
„Ach du bist das.“ Der Junge grinste schelmisch und Cornelius‘ Gesicht verriet, dass er genauso perplex über die Reaktion war. „Ich wusste, dass du auch noch auftauchen würdest.“
Bedeutete das? Emil hatte es vermutet, doch war das die Bestätigung? War der Junge ein Seher? Der Seher, dem das Ganzen hier in die Karten gespielt hatte?
Emil wagte es nicht, sich in Hannas Griff zu bewegen. Er spürte das kalte Metall der Klinge an seinem Hals und das Kribbeln der verletzten Haut darunter. Er wollte sich nicht ausmalen, was passierte, wenn sie damit wirklich in seinen Hals schnitt. Er konnte nichts tun und konnte nur versuchen einen klaren Kopf zu bewahren.
„Wer bist du?“, fragte Lilian scharf und nahm eine Kampfstellung ein, während sie den Jungen genausten im Auge behielt.
„Wir haben doch noch eine Rechnung offen. Erinnerst du dich nicht mehr?“, fragte er ruhig und behielt Cornelius im Auge.
„Woher soll ich dich kennen?“ Lilians Stimme zitterte leicht und Emil fragte sich, ob sie log. Kannte sie ihn nicht? Warum war er dann so überzeugt davon?
„So lange ist das jetzt auch nicht her.“ Er schnaubte und trat Cornelius in den Rücken, der nur zusammen zuckte. „Du hast dich auch nicht geändert.“
Er packte Cornelius‘ Kopf, doch dieser schlug zurück und erwischte den Jungen im Bauchraum. Nur kurz zuckte er in sich zusammen, dann überwältigte er Cornelius wieder, drückte ihn nach unten und trat noch einmal nach. Lilian hatte es in der Zeit nur ein kurzer Stück näher herangeschafft. Der Junge zückte wieder die Armbrust und fixierte Cornelius damit auf dem Boden.
„Was willst du von ihr?“, rief Lilian.
„Ihm meinst du. Ich weiß sehr wohl, dass er ein Gestaltwandler ist. Ich weiß, wer du bist. Schließlich habe ich jahrelang nach euch gesucht.“
„Wer bist du?“
„Muss ich dein Gedächtnis erst auffrischen?“ Er drückte mit dem Fuß gegen Cornelius‘ Brust. Dann wurde plötzlich alles schwarz um Emil.

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