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Neue böse Wesen und so - Kapitel 9


Nekromantie ist illegal?!
„Ist Martin bei dir?“, war das Erste, das Lilian sagte, nachdem Emil abgenommen hatte. Die Begrüßung, die Emil erwartet hatte, hatte sie direkt übersprungen. Ihre Stimme klang aufgeregt; als könnte sie keine Sekunde länger warten und so gab Emil etwas enttäuscht das Handy an Martin weiter, weil seine Freundin scheinbar überhaupt nicht ihn anrufen wollte, sondern lieber seinen besten Freund.
Dieser nahm das Telefon ohne Zögern entgegen. Er wusste ja bereits, dass sie mit ihm reden wollte und scheinbar auch, was sie sagen würde.
„Das kann nicht sein!“, stieß er aus, kaum hatte er das Handy am Ohr.
Er klang ungewöhnlich aufgebracht. Emil wusste zwar, das hier ein wichtiger Gesprächsfetzten von Lilian fehlte, aber dennoch machte es für ihn keinen Sinn. Was war los, das beide in solche Unruhe versetzte?
Lilian schien etwas zu erwidern, denn Emil hörte ihre Stimme dumpf durch das Telefon.
„Nein“, antwortete Martin in den Hörer. „Das ist vollkommen normal. Sie hat damit nichts zu tun.“
Einen Moment Stille.
„Natürlich bin ich mir sicher!“
Wieder Stille.
„Nein, nicht so sicher...“
Martin seufzte:
„Okay. Wir kommen vorbei. Rühr' dich nicht vom Fleck.“
Emil sah Martin verwirrt an, als dieser mit dem Zusatz „Und sie natürlich auch nicht!“ auflegte und Emil einen mitleidigen Blick zuwarf. Etwas darin verursachte ein ungutes Gefühl bei Emil.
„Isabel... Sie weiß zu viel...“, war Martins einzige, nicht besonders hilfreiche Erklärung. Erst auf dem Weg zum dem Café, in dem sie Lilian und Isabel treffen wollten, erklärte Martin Emil die vollständige Begebenheiten.
Keine Viertelstunde später saßen Emil und Martin also bei Lilian und Isabel am Tisch. Martin wollte gerade den Mund aufmachen, als die Bedienung prompt am Tisch stand und sie erst einmal zwei Cola bestellen mussten, bevor die Kellnerin endlich wieder verschwand.
Doch noch bevor Martin ein zweites Mal ansetzten konnte, etwas zu sagen, hatte Isabel schon begonnen zu sprechen:
„Ich bin immer noch da. Reicht das nicht als Beweis?“
Sie strich sich die losen Strähnen hinter das Ohr und sah entspannt in die Runde. Sie schien damit auch die Einzige zu sein, die hier entspannt war.
„Du bist meine Schwester“, antwortete Martin ihr mit finsterer Miene. Er sah sie durchdringend an, als wollte er ihre Gedanken lesen. Das wäre fast noch eine besser Fähigkeit, als Hellsehen zu können, schoss es Emil durch den Kopf.
Über Martins Aussage, dachte Isabel scheinbar einen Moment nach, denn ihre Antwort kam verzögert:
„Ja, ich bin deine Schwester...Wie meinst du das?“
„Ich traue dir alles zu!“, erklärte Martin sich.
„Weil du das von dir selbst kennst?“, hakte Isabel mit einem Grinsen nach.
Martin ging darauf lieber nicht ein, was Emil nicht im geringsten verwunderlich fand. „Gib mir deine Hand“, forderte Martin seine Schwester stattdessen auf.
„Warum?“, fragte sie erstaunt, streckte aber sofort ihre Hand in Martins Richtung aus. „Wofür brauchst du die?“
Emil warf Lilian einen fragenden Blick zu, die diesen auffing und sich daraufhin zu Emil hinüberbeugte. „Er kann ihre Lebensenergie überprüfen“, flüsterte sie nahe Emils Ohr, ohne den Blick von Isabel abzuwenden. Emil spürte sie Wärme ihrer Wange an seiner, was ihn für einen Moment vergessen ließ, warum er hier war und was Lilian gerade eigentlich überhaupt gesagt hatte.
„Es gibt nur einen Weg sicher zu gehen, dass du nicht der Nekromant bist“, beantwortete Martin Isabels Frage und griff nach ihrer Hand. Er zog sie zu sich hinüber, sodass Isabels ganzer Arm jetzt quer über den Tisch lag. Für einen kurzen Moment legte Martin seine Hand flach auf Isabels, dann ließ er sie wieder los. „Sie ist es nicht.“
Emil konnte Isabels Erleichterung beinahe spüren, als diese seufzend auf den Tisch sank und einfach mit ausgestrecktem Arm liegen blieb: „Ich dachte schon, ich sei verrückt geworden.“
„Deine Lebensenergie ist noch vollständig. Aber...“ Martin hielt kurz inne. „Der Nekromant muss ja nicht zwangsläufig du sein.“
„Welchen Motiv sollte ich denn haben?“, warf Isabel ein und sah zu Martin hoch, doch dieses Mal antworte Lilian ihr:
„Eifersucht vielleicht?“
„Auf wen?“, fragte Isabel.
„Auf mich?“
„Weil du eine Succubus bist?“
„Nein, weil...“ Lilian hielt inne, doch Emil wusste, was sie sagen wollte. Weil Isabel eifersüchtig auf ihn war. Das war ein Motiv, das durchaus plausibel klang, doch überhaupt nicht zu Isabel passen wollte, wie sie dort auf dem Tisch lag und mit der ganzen Situation überfordert zu sein schien.
Dann merkte Emil Lilians flüchtigen Kuss auf seiner Wange. Bei Isabel löste das jedoch keine Reaktion aus.
„Okay, sie ist es nicht“, wiederholte Lilian Martins Aussage.
„Ihr glaubt mir?“, fragte Isabel, als könne sie es selbst noch nicht glauben.
„Wir könne nicht anders, als dir zu glauben.“ Lilian lächelte leicht, „Aber wehe, du lügst! Dann werde ich dich nämlich aufspießen!“
„Wirklich?“, entfuhr es Emil, ohne das er es hätte verhindern können.
Lilian war Emil einen verschmitzten Blick zu. „Vielleicht auch nicht...eigentlich mag ich Isabel.“
Emil grinste zurück. An Lilians Reaktion merkte er, dass die Sache zumindest für sie damit erledigt war. Man müsste extrem paranoid sein, um jetzt immer noch zu glauben, dass Isabel da mit drin steckte. Dennoch wollte das ungute Gefühl bei Emil nicht vollständig verschwinden.
„Du hast dich verändert in den letzten Jahren, Lilian“, entfuhr es Isabel, die immer noch auf dem Tisch lag, gedankenverloren und Lilian sah sie verwundert an:
„Wieso?“
„Du scheinst akzeptiert zu haben, dass du eine Succubus bist.“
„Ich bin kein Teenager mehr.“ War Lilians knappe Antwort.
„Also, genau genommen...“
„Ja, ja. Genau genommen bin ich mit 19 noch einer. Ich meinte, dass ich nicht mehr in der Pubertät bin. Ich bin raus aus der wilden Phasen.“
Auf Isabels Lippen breitete sich ein Grinsen aus und sie richtet sich auf: „Ich finde das gut. So lange wie du damit gehadert hast. Du hast immer gesagt, dass es ein Fluch sei. Und jetzt schau dich an, du hast einen Freund und weißt deine Kräfte richtig einzusetzen.“
„Stimmt...“ Lilian schien in Gedanken verloren zu sein, doch dann sah sie auf. „Ich habe letztens Hanna wiedergetroffen.“
„Wie kommst du jetzt darauf?“, fragte Martin, der ihren plötzlichen Gedankensprung nicht nachvollziehen konnte. Emil hatte sich daran gewöhnt, dass sie gerne mal das Thema wechselte.
„Dass es ein Fluch sei. Das haben Hanna und ich früher immer gesagt. Aber im positiven Sinne. Mehr als wäre es unser gemeinsames Geheimnis. Sie ist eine Banshee. Ein dunkles Wesen, genau wie ich.“
„Eine weiße Frau?“, fragte Martin sichtlich erstaunt nach. Das hatte er scheinbar nicht gewusst.
„Ja. Vielleicht kann sie uns helfen. Sie ist ein Wesen der Unterwelt. Sie kennt möglicherweise Wege zum Totenreich, die wir nicht kennen.“
„Eventuell könnte sie uns wirklich wichtige Hinweise geben“, räumte Martin ein. „Sie ist eine alte Schulfreundin von dir? Weißt du überhaupt wie du sie erreichst?“
„Wozu gibt’s das Internet?“
„Was willst du ihr dann erzählen, warum wir einen Nekromanten suchen?“
Lilian zuckte die Schultern. „Er hat unsere Schokolade gegessen?“
Emil musste daraufhin hüsteln. Blöderweise verschluckte er sich und musste erst einmal, laut husten, um wieder atmen zu können. Erst als er sich wieder eingekriegt hatte, bemerkte er die prüfenden Blicke der Nachbartische.
„Entschuldigt“, brachte er mit immer noch belegter Stimme hervor.
„Ich dachte Nekromantie wäre illegal?“, überlegte Isabel laut.
„Ja und?“, fragte Martin.
„Dann hättet ihr doch einen Grund ihn zu suchen. Du bist ein Seher und hast damit allen Grund ihn zu suchen!“
Martin räusperte sich leicht. „Also genau genommen, haben die mich letzten degradiert.“
„Was?!“, fragte Isabel im Tonfall der enttäuschten Schwester. „Weiß Papa davon?“
„Natürlich.“ Martin verzog das Gesicht „Wir haben ja nur die Familienregel, dass wir nicht über diese Dinge reden.“
Isabel funkelte Martin darauf böse an. „Aus gutem Grund. Mit euch beiden würde man ja sonst verrückt werden!“
„Ich finde den Vorschlag gut!“, rief Lilian laut, um den aufkommenden Streit damit zu unterbrechen und fuhr dann mit normaler Stimme fort. „Hanna weiß ja nicht, dass Martin eigentlich kein Seher mehr ist. Ich denke, diese Notlüge ist in Ordnung. Die da oben setzten ja momentan wirklich alles dran, den Nekromanten zu finden. Auch wenn sie nicht wissen, dass er nicht wahllos zuschlägt, sondern ein Ziel hat.“
„Welches denn?“, fragte Isabel.
„Geheimnis“, antworte Emil ihr und lächelte. Sonst war er immer derjenige, der keine Ahnung hatte. Heute war es Isabel. Das zu wissen tat gut. Über das was Lilian gesagt hatte, musste er nicht lange nachdenken: „Ich denke das klingt nach einem guten Plan.“

„Hast du jetzt endlich was rausbekommen?“ Emil legte die Arme von hinten um Lilian, die schon seit über einer Stunde am Computer saß. Blöderweise spielte sie nichts, sondern suchte immer noch nach Hanna im Internet.
„Fast... einen Moment noch...“
„Mir ist langweilig!“
Lilian wandte ihren Kopf zu Emil und küsste kurz seine Wange. Sie wollte sich gerade wieder abwenden, da hatte Emil die Chance ergriffen und ihre Lippen geküsst. Anstatt sich abzuwenden, erstarrte sie in der Bewegung und küsste ihn zärtlich zurück. Erst einige Zeit später, löste sie sich und lächelte ihn an. „Gib mir 5 Minuten, okay?“
„Okay“, flüsterte Emil, ließ es sich aber nicht nehmen sie noch einmal kurz zu küssen. Lilian wandte sich grinsend ab und Emil machte es sich wieder auf dem Bett bequem. Nach fünf Minuten Löcher in die Luft starren in denen Emil über alles mögliche nachdachte, auch darüber wie hübsch Lilians Nacken war, kam er wieder zu Lilian hinüber.
„Fertig?“, fragte er und beugte sich zu dem Bildschirm hinüber. Darauf war das Email Programm noch geöffnet.
„Ja. Ich hab ihr eine Email geschrieben. Hoffe sie antwortet...“ Mit diesen Worten legte Lilian die Hand auf Emils Arm. „Entschuldige, dass ich dich habe warten lassen.“
„Kein Problem. Es war ja wichtig. Auch wenn Martin vermutet, dass der Nekromant möglichweise schon tot sein könnte.“
„Tut er das?“, fragte Lilian erstaunt.
„Ja.“
„Und was denkst du?“
„Keine Ahnung.“ Emil zuckte die Schultern. Darüber hatte er noch nicht nachgedacht. Er wollte glauben, dass sie eigentlich umsonst suchten, denn das würde bedeuten, dass keinerlei Gefahr mehr bestand. Auch wenn er die Ernsthaftigkeit der Situation gerne vergaß, sie war immer noch da. Wenn der Nekromant noch lebte, würde er früher oder später wieder zuschlagen.
„Ich glaube nicht, dass er tot ist. Das fühlte sich nicht wie ein finaler Schlag an. Wie eine verzweifelte Tat, aber sicher nicht die letzte. Er konnte Martin entkommen und das will schon was heißen.“ Sie hielt kurz inne. „Und weißt du eigentlich, dass dein Arm weich ist?“ Sie begann mit ihren Finger seinen Arm hinauf zu fahren. Ein Schauder lief über Emils Rücken.
„Ich habe übrigens nicht vor, dich auch in der Schule zu stalken“, fuhr sie fort. „Aber da sollte dir eigentlich nichts passieren.“
Ihre Finger strichen jetzt über seinen Nacken hoch zu seinem Ohr. Emil fiel es schwer noch ihren Worten zu folgen. Sie war eine Succubus. Doch das war es nicht, was Emil so aus dem Konzept brachte. Es war ihr Lächeln.
Er wollte glauben, dass es nicht ihre Kräfte waren, die so einen Reiz auf ihn auswirkten, sondern wirklich sie. Lilian wusste einfach, wie sie sich verhalten und wie sie ihn berührten musste.
Sie kicherte leicht und sah ihn einen Moment verschmitzt an, bevor sie anfing sanft sein Ohr zu küssen.
„Ich mag dich“, flüsterte sie, bevor ihre Lippen weiter zu seinem Hals wanderte.
„Willst du mir mein Blut aussaugen?“, fragte Emil scherzhaft.
Das brachte Lilian zum lachen, sodass sie für einen Moment vergaß, was sie gerade tun wollte. „Nein, zu diesen Blutsaugern gehöre ich nicht.“
„Gibt es sie denn?“, fragte Emil, dem einfiel, dass das nicht so unwahrscheinlich war.
„Ja. Die gibt es. Aber nicht besonders viele und die sind meistens auch nicht so von der freundlichen Sorte Menschen.“ Wieder berührten ihre Lippen die Haut an seinem Hals, doch das Thema ließ Emil nicht mehr los:
„Wieso? Bist du schon einmal einem begegnet?“
Lilian hielt erneut inne und an ihrem Tonfall bemerkte, Emil dass etwas nicht stimmt. „Nun, es war kein besonders schönes Treffen.“
„Was ist passiert?“
Lilian richtete sich seufzend auf und sah ihm dann lange in die Augen, bevor sie antwortete. „Ich habe mich mal mit einem geprügelt. Er wollte Unschuldige verletzten, nicht weil er Blut saugen wollte, sondern weil er es nicht einsehen wollte, dass sein Bruder mit einer Sterblichen zusammen war. Da bin ich dazwischen gegangen.“
Emil starrte sie an. „Du hast dich mit einem Vampir angelegt?“ Er konnte nicht glauben, dass Lilian mit einem Vampir gekämpft hatte.
„Aber ich wollte das damals auch. Also mich prügeln. Eigentlich nichts, auf das man stolz sein sollte.“
„Du hast damit wahrscheinlich jemanden das Leben gerettet.“
„Das stimmt.“ Lilians Miene hellte sich etwas auf. „Es gibt aber nicht nur schlechte Vampire. Sie brauchen nur in regelmäßigen Abständen Blut. Eigentlich unterscheiden sie sich wenig von mir.“
„Aber sie sind untot, oder?“
„Ja. Und?“
„Aber du bist hoffentlich noch sehr lebendig.“
„Stimmt. Das bin ich, und deshalb möchte ich jetzt lieber nicht an die magische Welt denken müssen.“
„Wollen wir noch einen Film gucken?“
„Wann hast du morgen Schule?“, fragte Lilian mit einem Blick zu Uhr.
„Um zehn. Glaube ich zumindest.“
„Sehr gut! Dann haben wir ja noch etwas Zeit.“ Lilian richtete sich auf und küsste Emil sanft auf die Lippen.

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