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Neue böse Wesen und so - Kapitel 5


Ernste Angelegenheiten

Die letzte halbe Stunde hatten Emil und Lilian damit herumgebracht in neuerer Literatur herumzublättern und sich Bilder anzusehen, weil sie beide zu faul waren den Text dazu zu lesen. Die Artikel thematisierten meist Strukturen, Regelen, allgemeine Magie, sowie magische Gegenstände und Vorgehensweisen, aber die Bilder reichten Emil vorerst auch erstmal. Zum einen oder anderen Bild erklärt Lilian ihm etwas mehr, wenn sie es selbst wusste, und meinte, dass es Emil interessieren würde. So erzählte sie Emil zum Beispiel, dass jeder Seher eine bestimmte Gruppe an magischen Wesen überwachen muss und sich mit Hilfe von magischen Amuletten auf bestimmte Personen spezialisieren konnte. Ohnehin gab es unglaublich viele magische Utensilien, von denen sie selbst nicht einmal ein Drittel kannte.
Sie waren gerade bei einem Artikel über Kerzenrituale, als Cornelius sich ihrem Tisch näherte. Lilian richtete sich auf und sah das blonde Mädchen erwartungsvoll an:
„Und? Hast du was gefunden?“
„Kommst du kurz mit rüber?“ Cornelius nickte zu den hinteren Reihen hinüber. Während sie gewartet hatten, hatte es zweimal an der Tür geklopft und nun geisterten drei weitere Personen in den Reihen herum. Sie waren nicht mehr allein.
Die Geheimniskrämerei hinterließ ein unangenehmes Gefühl bei Lilian, doch als sie Emil einen Blick zuwarf versicherte er ihr lächelnd: „Ich kann warten.“
Das bestärkte sie und sie folgte Cornelius zurück zu seinem Pult.
Darauf lagen nur noch seine Lernutensilien, das Buch hatte er bereits verschwinden lassen.
„Also, ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für dich“, begann Cornelius mit ruhiger Stimme.
 „Jetzt rück endlich mit der Sprache raus“, entfuhr es Lilian vielleicht etwas zu laut, sodass Cornelius ihr einen erschrockenen Blick zu warf.
Lilian atmete tief durch und fuhr mit gesenkter Stimme fort: „Bitte die Gute zuerst.“
Cornelius lächelte. „Es ist einfach den Bund zu lösen. Da du ihn initiiert hast, kannst du ihn auch jeder Zeit wieder aufheben. Das ist überhaupt kein Problem.“
„Aber...?“
„Es wird dich sehr viel Kraft kosten; und mit sehr viel meine ich wirklich viel. Praktisch deine ganze angesammelte Lebensenergie.“ Lilian hatte das Gefühl, dass in seinen Augen der gleiche Ausdruck lag, wie in Sonias vor einigen Tagen.
„Das heißt ich wäre in diesem Moment extrem verwundbar...“, sprach Lilian langsam ihren Gedanken aus. Sie hatte schlimmeres erwartet. „Aber wenn ich Marie loswerden will...“
„Ich wusste, dass du das sagen würdest. Aber das kannst du dir einfach nicht leisten!“
„Warum?“
„Du hast dich in zu viele Angelegenheiten eingemischt, die dich nichts angingen.“
„Es war jedes Mal richtig sich einzumischen!“ Lilian hatte überhaupt nicht gemerkt, dass ihre Stimme wieder zu laut geworden war. Erst als sie Cornelius' Blick auffing, verstummte sie augenblicklich. „Ich werde einen Weg finden“, fügte sie flüsternd hinzu.
„Und dann hast du auch noch ihn.“ Cornelius nickte nach rechts und Lilian folgte seinem Blick. In der Richtung saß Emil immer noch am Tisch saß und starrte Löcher in die Gegend; vielleicht war er einfach nur gelangweilt war oder viel zu fasziniert.
„Er ist genauso sterblich wie ich“, fuhr Cornelius leise fort. „Dazu noch ohne magische Fähigkeiten. Du lieferst ihn ans Messer, wenn du schwächelst. Wir sind sterblicher als du es jemals sein wirst. Wenn du dich einmischt, kommst du heil davon, weil du auf deine Kräfte vertraust. Aber die hast du dann nicht mehr.“
„Das weiß ich selbst.“ Lilian merkte wie ihr ein Seufzer entfuhr. Emil hatte es nicht verdient da mit herein gezogen zu werden, aber genau das tat sie gerade. Sie hätte vielleicht doch auf Martin hören sollen. „Ich muss diesen blöden Bund aufrecht erhalten. Gerade jetzt...“
„Er könnte dir das Leben retten.“
„Verdammt!“, brach es schließlich aus Lilian heraus. „Warum ist das nur so kompliziert?“ Diesmal hatte sie beinahe geschrieben, sodass sogar Emil zu den beiden hinüber sah.
Lilian zuckte sofort zusammen und sah zu Cornelius hinüber der ihr zum Glück diesmal keinen bösen Blick zu warf. Das beruhigte sie.
„Danke für Übersetzen“, flüsterte Lilian. „Ich werde deinen Rat berücksichtigen.“ Sie versuchte zu lächeln, doch sie glaubte Cornelius würde merken, dass es nicht echt war. „Gibst du mir jetzt die Übersetzung?“
„Nein.“
„Warum nicht?“
Cornelius lachte auf. „Ich weiß, was du tust, wenn ich sie dir gebe.“
Wie Recht er doch hatte. Sie würde es trotzdem versuchen den Bund zu lösen, im Zweifel wäre es ihr egal, was mit ihr dabei passierte.
„Kann ich sonst irgendetwas für dich tun?“, unterbrach Cornelius ihre Gedanken. Sie musste es aufgeben. Heute würde sie nichts aus ihm heraus bekommen.
Lilian schüttelte den Kopf. „Sonia bitte nichts davon erzählen. Auf keinen Fall!“
„Kein Problem. Wer bist du?“
Das lies Lilian diesmal wirklich lachen. „Danke nochmal und viel Erfolg beim Lernen.“
„Bitte und mach keine Dummheiten.“
„Wie dich zu retten?“, feixte Lilian.
„Wie mich zu retten.“

Als Lilian zurück kam erwartete sie Emil bereits erwartungsvoll: „Was hat er gesagt?“
„Dass es möglich ist... sogar recht einfach, aber das ich es nicht machen soll.“
„Warum nicht?“
Lilian lächelte. Die Reaktion von Emil hatte sie erwartet. „Weil es recht gefährlich für mich sein könnte und ich damit deinen Schutz aufs Spiel setze.“
„Du kannst aber doch nicht dein Leben nach mir richten.“
„Ist schon in Ordnung. Außerdem fühlt es sich schon ziemlich gut an, unbesiegbar zu sein.“ Sie setzte sich auf einen Stuhl und streckte sich.
„Ich weiß gar nicht warum du das überhaupt loswerden willst?“
„Weil Marie alles über mich weiß. Sie weiß theoretisch auch, dass wir gerade hier sind.“
„Meinst du sie wird das weitererzählen?“ Emil sah sie besorgt an.
Lilian schüttelte lächelnd den Kopf. Emil lernte doch schneller, als sie dachte. „Ihre magischen Fähigkeiten sind nicht stark genug, um genau lokalisieren zu können. Sie könnte es ahnen, aber nicht beweisen. Aber sie weiß dass wir momentan zusammen sind und dass ich vielleicht etwas im Schilde führe.“
Erst jetzt fiel ihr auf, wo sie beide saßen und schlagartig stand sie auf. „Wir sollten uns hier nicht länger als nötig aufhalten.“ Sie versuchte ihren plötzlichen Sinneswandel mit einem Lächeln bei Emil wieder gut zu machen. „Gehen wir lieber zu mir.“
Er nickte und stand ebenfalls auf. Zunächst konnte er seinen Blick nicht von der Einrichtung lösen, doch schl<ießlich schaffte er es. Im Hinausgehen nahm Emil ihre Hand und Lilian umschloss diese irritiert. Es erstaunte sie, dass er es von sich aus tat und noch erstaunlicher war es, dass sie wirklich zu ihr gingen. Sie hoffte, dass es nicht schwierig werden würde Emils Anwesenheit zu erklären. Bis jetzt hatte sie bei ihren Eltern nur angedeutete, dass sie jetzt einen Freund hatte. Was Emil wohl zu ihrem Zimmer sagen würde?
„Du musst sagen, dass du mein Zimmer schön findest!“, sagte Lilian lächelnd.
„Dein Zimmer ist schön“, antwortete ihr Emil prompt.
„Nicht jetzt! Gleich, wenn du's siehst.“
„Warum sagst du das nicht?“, fragte Emil irritiert und lachte.
„Das ist doch klar!“ Lilian knuffte Emil in die Seite. „Dann sagst du es gleich eben nochmal.“
Was Emil dann auch brav tat, als sie bei ihr waren.

Am nächsten Morgen wachte Emil quer liegend im Bett auf, mit Lilian, die es sich auf seiner Brust bequem gemacht hatte und gerade den Angriff startete ihn wie ein Kraken auch mit Händen und Füßen in ihren Griff zu nehmen. Ihr Körper war warm und ihr Atem ruhig.
Es war in diesem Moment überhaupt nicht vorstellbar, dass dieses Mädchen ein gefährlicher Dämon war.
Emil versuchte sich vorsichtig aus ihren Griff zu lösen, was ihm aber nicht gelang, weil sie ihn nur noch fester umwickelt hielt. Und so beschloss er einfach liegen zu bleiben. Vorsichtig schaffte er es zumindest einen Arm freizubekommen.
Lilians Haar war weich und lag ausnahmsweise nicht in seinem Gesicht herum, was er sehr zu schätzen wusste. Sie war ihm so nah, doch wenn er daran dachte, dass sie jemand ganz anderes war, als er, schien sie ihm gleichzeitig wieder so fremd. Er sagte zwar immer, dass es ihm nichts ausmachte, doch nichts zu wissen und nichts zu können, fühlte sich doch irgendwie falsch an. Das hatte der letzte Abend ihm bewiesen.
Er lag noch eine knappe halbe Stunde in Gedanken da, als Lilian wach wurde und begann ihn auf andere Art anzugreifen. Diesmal mit mehr Liebe.
Eine weitere halbe Stunde später saßen sie beim Frühstück. Lilians Eltern waren bereits bei der Arbeit. Emil hatte ihre Eltern nur kurz kennen lernen können, da er und Lilian gestern erst so spät hierher gekommen waren. Sie schienen sehr nett zu sein und gleichzeitig überrascht, dass ihre Tochter einen Jungen mit nach Hause brachte. Wobei hier das merkwürdige beim Jungen lag, nicht bei dem nach Hause.
Lilian hatte ihn dann heute morgen gefragt, ob er Pfannkuchen mag. Emils Augen hatten daraufhin angefangen zu leuchten. „Pfannkuchen? Mit Sirup und Zimt und Zucker?“
„Zum Beispiel“ Lilian hatte gegrinst und hatte ihn dann an der Hand mit in die Küche genommen. Jetzt stand sie am Herd und wendete fachmännisch die Pfannkuchen.
„Welchen Tag haben wir heute eigentlich?“, fragte Emil noch schlaftrunken. Auch wenn er schon so lange 'wach' war konnte er noch nicht besonders klar denken.
„Samstag. Gestern war Freitag. Du hattest Schule. Vielleicht versuchst du es zu verdrängen, aber gestern hattet ihr Lichtspektren in Physik.“
Das hatte Emil wirklich verdrängt. „Kannst du eigentlich Physik?“
„Schon. Ich hab's schließlich im Abi“, antwortete Lilian als wäre es das selbstverständlichste der Welt.
„Physik?“, fragte Emil nach, als hätte er sie nicht deutlich verstanden.
„Ja, findest du das komisch für ein Mädchen? Ich bin die einzige in meinem Kurs.“
Schnell schüttelte Emil den Kopf. „Nicht für ein Mädchen. Nur, dass ich das generell nicht nachvollziehen kann, wie man Physik freiwillig schreiben kann.“
„Sagtest du nicht mal, du hast Physik auch schriftlich?“
„Unfreiwillig...“, murmelte Emil. „Hab den Zettel zu spät abgeben...“
Lilian lachte auf und legte den Pfannenwender zur Seite. Sie kam zu ihm hinüber und küsste ihn auf die Wange. „Du bist süß.“
Emil verstand zwar nicht, was daran süß war, nahm aber hin, dass es ein Kompliment gewesen sein sollte.
„Ich weiß nicht“, sprach Lilian weiter, als sie wieder beim Herd war. „Aber mir macht Physik unglaublich viel Spaß. Ich überlege sogar es zu studieren.“
„Wenn dir das Spaß macht, solltest du das machen.“
„Aber Chemie macht genauso viel Spaß.“
Emil brummte darauf nur.
„Was möchtest du denn mal studieren?“ Lilian war gerade fertig geworden und kam mit dem Teller voller Pfannkuchen zurück zum Tisch.
„Weiß nicht. Vielleicht Medizin, oder Chemie.“
„Na du hast ja auch noch ein Jahr Zeit dich zu entscheiden. Ich sollte mir langsam mal Gedanken machen.“
„Willst du für dein Studium wegziehen?“, fragte Emil. Er hatte sich vorher darüber noch überhaupt keine Gedanken gemacht, doch es war nur logisch, dass Lilian wenn sie studierte nicht hier blieb.
„Wahrscheinlich. Vielleicht. Ach, ich habe keine Ahnung.“ Sie stapfte zum Schrank und holte Sirup, Honig und Zucker heraus.
Sie musste auf dem Rückweg Emils Blick aufgefangen haben, denn sie fügte lächelnd hinzu: „Keine Sorge, ich werde trotzdem dafür Sorgen, dass dir nichts passiert.“
„Der Angriff letztens galt mir, oder?“
Lilian hielt in ihrer Bewegung inne.
„Wenn meine Quelle so wichtig ist, wäre es doch sinnvoll mich lebend zu bekommen. Und nicht mich zu töten? Warum also der Angriff?“ Emil sah zu ihr auf. Die Frage hatte schon den ganzen Morgen in seinem Kopf gebrannt und es tat gut sie auszusprechen.
„Ich weiß es nicht.“ Auch Lilians Miene wurde nun ernst. „Ich kann es mir genauso wenig erklären wie du. Aber hast du keine Angst?“
Emil schüttelte den Kopf. „Nein, ich bin scheinbar von den ganzen Fantasybüchern zu sehr abgehärtet.“
„Wieso? Haben die dich auch angegriffen?“, scherzte Lilian mit einem Lächeln auf den Lippen, das die ernste Stimmung sofort vertrieb. Emil erwiderte es.
„Ja, mit ihren scharfen Zähnen und einmal hat mich eins versucht mit dem Lesezeichen zu erwürgen.“
„Die Stadt der träumenden Bücher.“
„Wie bitte?“
„Das Buch, das du gerade zitiert hast.“ Lilian grinste stolz, dass sie es erkannt hatte.
„Stimmt. Hast du es gelesen?“
„Dreimal sogar.“
Auf einmal sprudelten alle Bücher aus Emils Mund, die er mochte und erstaunlicher Weise kannte Lilian die meisten davon.
So verbrachten sie das Frühstück damit über Bücher zu reden anstatt über die doch sehr betrübenden Tatsache, dass jemand versuchte Emil umzubringen. Es war für einen Moment vollkommen vergessen.
Die Welt der Geschichten war Emil deutlich sympathischer als die reale, obwohl beide Welten gerade dabei waren zu verwischen, sodass er Traum und Wirklichkeit noch unterscheiden konnte. Aber das wichtigste war, dass Lilian bei ihm war. Dieses hübsche Mädchen, in derer Augen eine unvorstellbare Kraft lag.

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