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Erinnerungen an den Clan der Drachen


geschrieben 2006

Das warme Sonnenlicht erhellte den gelblich roten Backstein der Häuserfassaden rund um den großen Platz der Stadt Lucion im Land der Drachen. Über den gepflasterten Boden zwischen den Steinen liefen noch die feinen Rinnsale des letzten Regengusses. Als Takeru und Hiro aus dem Schatten des Torbogens traten, blendete sie die tiefstehende Sonne. Takeru hob schützend die Hand vor seine Augen und kniff sie etwas zusammen, bis die beiden Freunde in den Schatten eines Gebäudes kamen.
Das ist doch verrückt! Du sagst, sie hätte dir geholfen, kannst mir aber weder sagen wie sie heißt, noch wie sie aussieht!“ Hiro zog ungläubig die Augenbrauen hoch.
Ich habe mir Sorgen um dich gemacht! Meinst du, dass ich darauf achte?“, verteidigte sich Takeru.
Scheinbar doch. Warum erzählst du dann die ganze Zeit, sie wäre so hübsch?“
Weil sie es war! Ihr Lächeln war wundervoll!“ Takeru grinste verschmitzt.
Hiro verdrehte daraufhin die Augen. „Du hast sie im Augenwinkel gesehen! Wie willst du da wissen…“
Aber ich habe sie gesehen! Wenn du sie gesehen hättest, würdest du das gleiche sagen!“
Vielleicht“ Hiros Gesicht verzog sich zu einem Lächeln. „Aber konzentriere dich lieber auf die Audienz heute. Du weißt, wir sind hier im Gebiet des Drachenclans und haben Glück, dass es keinen neuen Ältesten gibt und nun die jungen Aufständischen das Land wieder aufbauen.“ Hiro hielt inne. „Hörst du mir überhaupt zu oder denkst du wieder an deine Nymphe?“
Takeru sah ihn erstaunt an. „Das hast du mir doch schon gestern erzählt!“
Was? Dass du mir nicht zuhörst?“
Das mit dem Ältesten und dem Kram“, meinte Takeru beiläufig und lachte.

 
Sie öffneten die großen Türen der Halle. Begleitet wurden Takeru und Hiro von zwei jungen Soldaten, an deren Gewändern die türkisen ‚Blüten’ (die geknüpften Kordeln der Kleidung) ihres Clans hingen. Sie selbst trugen die roten Blüten ihres Clans, dem der Schmetterlinge.
Sie knieten in der Mitte des Raums nieder und senkten ihre Köpfe, als sich auf der gegenüberliegenden Seite die Türen öffneten. Ein junger Mann betrat den Raum und kniete ebenfalls vor ihnen nieder. Als Takeru seinen Kopf hob, sah er ihm direkt in die Augen. Er war nicht derjenige, den er erwartet hatte.
Willkommen.“ Ein leichtes Lächeln zierte das Gesicht des Mannes. „Mein Bruder schickt mich. Er hat viel um die Ohren. Ich freue mich, dass ihr hier seid.“ Hiro richtete sich auf und antwortete, bevor Takeru den Mund öffnen konnte. „Vielen Dank! Hiro“, stellte er sich vor.
Der Mann richtete seine grauen Augen auf ihn. „Yué.“
Vor dem Fenster war alles schon in ein tiefes Blau getaucht und das warme Licht der Lampen erhellte den Raum. Sie saßen immer noch beisammen und redeten, als Takeru seinen Kopf wandte. Die Türen waren geöffnet worden und eine junge Frau trat ein. Ihr dunkelblondes Haar und ihr sanftes Lächeln erkannte Takeru sofort. Er konnte kaum den Blick von ihr wenden. Als sie dies bemerkte, wandte sie sich ihm zu, und ihre Blicke trafen sich. Takeru wusste nicht, wie ihm geschah. Er war wie gelähmt, als sie zu ihnen hinüber ging. Sie ging an ihm vorbei auf Yué zu. Takeru sah ihr erstaunt nach, als sie sich vor Yué verbeugte und schnell und hastig entschuldigte, dass sie reingeplatzt sei, wobei sie nervös mit den Händen spielte. Takeru konnte nicht verleugnen, dass sie süß aussah mit ihren leicht rosa Wangen in dem zarten Gesicht. Und erst jetzt, wo Yué ihre Hand nahm und sie beruhigte, wurde es ihm schlagartig klar. Alles, worauf er gehofft hatte, war so irreal gewesen. Sie war verliebt: aber nicht in ihn! Er sah es ihr deutlich an. Er fühlte es und es machte ihn traurig.
Nachdem sie gegangen war und Yué noch einen kurzen Blick zugeworfen hatte, konnte Takeru Yué nicht mehr ansehen und wich seinen Blicken aus. Er hatte sie nicht verdient. Sie verdiente jemanden, der sich um sie kümmerte! Keinen, der ihr ein müdes Lächeln schenkte!
Spät abends verließ Takeru dann das Gebäude, um in den Gärten zu trainieren. Er musste seinen Frust loswerden. Die Konzentration, die das Training erforderte, lenkte ihn ab.
Die Bäume warfen tiefdunkle Schatten, die vom Mondlicht durchbrochen wurden, das durch die Baumkronen fiel. Takeru atmete die kalte Nachtluft in tiefen Zügen ein. Sein Gesicht glühte vor Anstrengung. Er schloss die Augen und lauschte. Die Nacht war so friedlich, und ließ ihn alles um sich herum vergessen. Ein plötzliches Fiepen ließ ihn aufmerksam werden. Seine Schritte beschleunigten sich, als er dem Geräusch nachging. Das blasse Mondlicht fiel auf eine Gestalt, die einen langen Schatten ins Gras warf, in dem sie saß, ihre Knie an den Körper gezogen und den Kopf gesenkt. Es war das Mädchen. Vorsichtig ging er zu ihr und setzte sich. Sie schien ihn nicht zu bemerken. Takeru wollte den Arm um sie legen und sie fragen, was los war. Doch so viel Mitgefühl er auch empfand, er wusste nicht, was er ihr tröstendes hätte sagen können. Er hatte Angst es nur noch schlimmer zu machen. Er sah in den klaren Nachthimmel, an dem der Mond stand, der kaum ein Stück vom Vollmond entfernt war. In Takerus Bauch kribbelte alles und er wünschte sich, für immer bei ihr zu sein.
Am frühen Morgen des nächsten Tages, noch bevor die Sonne richtig aufgegangen war, brachen Takeru und Hiro auf. Sie schlugen den Weg über die Berge ein, den ihnen ein Soldat empfohlen hatte. Es war der kürzeste in die nächste Stadt, die auf ihrem Weg lag.
Als Yué nach ihnen fragte, sagte ihm einer seiner Männer, dass sie schon gegangen seinen. Er fügte hinzu, dass sie außerdem beschlossen hätten über den Drachenberg zu gehen. Sie hätten sich über die Warnungen und Verbote hinweggesetzt und hätten gesagt, es böte sich ihnen endlich die Gelegenheit, einen Drachen zu sehen und zu töten.
Yué konnte es erst gar nicht glauben. Doch je länger er nachdachte, desto mehr traute er dem ‚Grinsegesicht’ Takeru alles zu.
Spät am Nachmittag rasteten Takeru und Hiro auf einer kleinen tiefer gelegenen Lichtung an deren einen Seite die blanke Felswand, auf der anderen Seite der verwurzelte Abhang war. Es war einer der sonnigsten Plätze, die die langsam untergehende Sonne noch bot. Sie wollten noch kurz rasten, bevor sie weiter wollten. Zeit zum Schlafen hatten sie nicht, wenn sie bei Sonnenaufgang in der Stadt sein wollten. Sie saßen da, aßen ihren Proviant und trainierten ausgelassen mit ihren Waffen.
Takeru und Hiro lagen lachend am Boden und Hiro rammte den Stab neben Takerus Kopf in den Boden. „Verloren wimmernder Drache!“ Hiro grinste frech. Er wusste, dass Takeru, dies aufregte, da er ihn schon seit ihrer Kindheit immer so genannt hatte. Takeru schubste ihn lachend von sich hinunter und rangelte mit ihm.
Yué drückte seinen Rücken gegen den Baumstamm. Sein Blick wanderte noch einmal zu seinem Pferd, das etwas abseits an den Blättern eines Busches kaute, und dann wieder hinunter zu Takeru und Hiro. Sie hatten wirklich vor einen Drachen zu töten und sie übten es an einem der heiligsten Orte, die sein Clan kannte: dem Tribunal der Drachen, wie sie ihn nannten. Langsam schob er sich aus dem Schatten der Bäume.
Verräter!“, rief Yué. Die beiden sahen mit einem Mal auf. Takeru ließ sofort Hiro los und stand auf. Yué zog sein Schwert und richtete es auf Takeru. „Ihr Verräter entweiht gerade einen der heiligsten Orte unsere Clans! Und wer einen heiligen Ort entweiht, der muss sterben! So lauten unsere Gesetze!“
Moment“, fing Takeru stotternd an.
Was wolltest du von ihr?“, fragte Yué plötzlich im gereizten Ton.
Von wem?“ Takeru blinzelte. Das Sonnenlicht blendete ihn.
Yué sprang mit schnellen Schritten den Abhang hinunter. „Du weißt genau, wen ich meine! Was hast du ihr angetan?!“ Er stoppte vor Takeru und hielt ihm sein Schwert gegen den Hals. Takeru stolperte rückwärts.
Yué sah zu Hiro. „Du kennst die Regeln. Ich habe keine Gerichtsbarkeit über freie Magier“, er lächelte herablassend. „aber über dahergelaufenes Pack wie deinen Freund da!“
Er ist ein Schüler meines Meisters!“, warf Hiro ein.
Halt dich endlich daraus! Das geht nur uns beide an!“ Yué streckte seine Hand aus und Hiro wurde zurückgeschleudert, bevor er den Zauber überhaupt abblocken konnte. Yué verzog keine Miene und sah zu ihm, bevor er einen Bannzauber über ihn sprach. Egal wie viel Hiro versuchte freizukommen, er konnte sich nicht mehr bewegen.
Takeru warf Hiro einen kurzen Blick zu, bevor er sich schnell und mit rasendem Herzen wieder auf Yué konzentrierte. Takeru zog sein Schwert und er hielt es schützend vor sich. Er sah in Yués graue Augen. Aus Vorsicht trat Takeru einen Schritt zurück, bevor er schon den Schlag Yués abwehren musste. Klinge auf Klinge, ein Schlag der die Luft durchschnitt: Keiner der beiden schien nachzugeben. Es zerrte nur an ihrer Kondition. Im Kreis schritten sie, den anderen nie aus den Augen verlierend, bevor sie wieder aufeinander stürmten.
Takeru spürte die Schnittwunden an seinem Arm, Zeichen der Momente, in denen er nicht aufgepasst hatte. Sie brannten wie Feuer. Durch einen Seitwärtsschritt versuchte er Yué auszuweichen, bevor er ihn wieder blockte. Yué schlug ihn nach hinten auf den Boden. Kaum war er über Takeru trat dieser nach ihm. Yué war erstaunt und merkte nicht, wie Takeru sich aufrichtete, Yués rechte Schulter packte und ihm die Klinge in die linke rammte. Takeru zog sie wieder heraus und stand stolpernd auf, wobei er sein Schwert in den Boden rammen musste und Yués Oberschenkel damit verletzte.
Mit aller Kraft drückte Takeru Yué zu Boden. Seine Finger krallten sich in den Stoff von Yués Kleidung und er lehnte sich mit seinem ganzen Gewicht auf ihn. Takeru zuckte zusammen, als er plötzlich den Schmerz von Yués Klinge in seiner Seite spürte. Er trat mit dem Knie nach Yué und schlug ihm das Schwert aus der Hand. Takeru ließ ihn kurz los und schubste ihn auf die Seite, um seinen Arm zu verdrehen und am Boden zu halten. Yué stöhnte nur leise und gab sonst keinen Mucks von sich. Takeru keuchte und biss die Zähne aufeinander. Er spürte, wie warmes Blut langsam an seiner Hüfte entlanglief. Er dachte schon daran Yué einfach zu töten, als ihn ein dumpfer Schlag aufhorchen ließ. Er drehte sich erstaunt um. Ein komisches Gefühl ging ihm durch den Magen, als plötzlich alles um sie hell wurde. Gleißendes Licht, feine Lichtkugeln, die wie Wassertropfen auf seiner Haut kitzelten. Als er durch das Licht blinzelte, sah er oberhalb des Felsvorsprungs eine riesige, schwarze Gestalt. Ein schlanker Kopf der sich gleichmäßig durch den Hals an den kraftvollen Körper anschmiegte. Durch den Nebel des Lichts sah das Wesen plötzlich zu ihm und seine schmalen Augen schienen fast zu leuchten. Takeru zitterte am ganzen Körper. Er wusste nicht warum. Sein Blick war starr nach oben gerichtet. Bis er plötzlich Hiros Hände auf seinen Schultern spürte, die ihn von Yué losrissen. Er hörte leise Hiros Worte, dass sie schnell wegmüssten. Erst als Hiro ihm in den Rücken schlug, um ihn wieder wach zu bekommen, brach plötzlich die Realität wieder auf ihn ein. Es war wieder schwarze Nacht und er hörte Hiro auf ihn einschreien. Hiro zog erst ihn, dann Yué hoch und rannte los. Takeru verstand nicht was los war: bis er den Blick umwandte und das silbrigschuppige Haupt im Mondlicht sah.
Fast schon majestätisch stand er da, den Blick auf sie gerichtet, die Kralle in der schwarzen Erde, und die Flügel ausgebreitet: ein riesiger Drache. Er streckte den Kopf zum Himmel und sein Geheul hallte in der Nachtluft wieder.
Sie rannten. Takeru umklammerte seine schmerzende Seite. Immer wieder krallte er sich mit seinen Fingern in die Kleidung, doch es hörte nicht auf. Sie mussten fliehen. Hiro stützte Yué, der neben ihm herstolperte und immer wieder hustete und keuchte. Egal, in welcher Verfassung sie sich befanden, sie mussten fliehen.
Erst als Takerus wie auch Yués Beine nachgaben, stoppte Hiro. Er lauschte. Nur das Pfeifen des Windes und ein plötzliches, knisterndes Geräusch war zu hören: Blätter, die raschelten. Hiro sah sich erschrocken um. Die Sekunden des Wartens erschienen ihnen wie eine Ewigkeit. Bis plötzlich eine schlanke Gestalt aus dem Dickicht hervor stürmte, auf Yué zurannte, auf die Knie fiel und die Arme um seinen Hals schlang. Yué spürte den Druck ihres Kopfes auf seiner Brust, bevor sie zu ihm aufsah. Ihre Augen waren mit Tränen gefüllte und sie drückte sich wieder an ihn, was Yué zum Husten brachte. Takeru sah zu ihr. Sein Herz klopfte, und er fragte sich erstaunt, was das Mädchen hier zu suchen hatte. Yué hob nur zögernd die Hand und strich ihr über den Kopf.
Du lebst!“, schluchzte sie. „Ich…ich dachte du…“ Ihre Worte erstickten und sie klammerte sich an ihn, bevor sie den Kopf zum Himmel hob und dann in Yués Gesicht sah. Die Tränen liefen stumm über ihre Wangen. „Ich liebe dich“, flüsterte sie in die Stille hinein.
Yué sah sie nur erstaunt und gleichzeitig erschrocken an. Sie legte die Hände auf seine Wunden an Schulter und Oberschenkel. Er stöhnte auf, bevor die Wunden sich innerhalb von Sekunden geschlossen hatten. Ihre Augen sahen zu ihm auf und ein Lächeln zog über ihr Gesicht. „Ich wollte immer bei dir sein.“ Ihre Lippen bewegten sich kaum und sie strich ihm über den Kopf. „Egal, ob du mich mochtest oder nicht, du warst immer bei mir und alleine dich zu sehen hat mich glücklich gemacht.“ Sie vergrub den Kopf in seinen Armen. „Ich liebe dich und…es tut mir Leid wenn ich dich damit verletze.“
Yué legte seinen Kopf auf ihren. „Mir muss es Leid tun, dass ich nie für dich da war.“
Sie schüttelte heftig den Kopf und sah auf. „Nein! Das stimmt nicht! Du hast mich immer beschützt und mir dein Lächeln geschenkt!“ Sie brach ab und sah ihn Hilfe suchend an. Er sah ihr in die Augen und blinzelte. Das Mondlicht spiegelte sich leicht in ihnen und er fühlte sich eigenartig, sie so nah bei sich zu haben. Yué wusste kaum wie ihm geschah, als sie sich plötzlich zu ihm beugte, und seine Lippen mit ihren für einen Moment berührte, bevor es auch schon wieder vorbei war.
Meine Frist ist bei Vollmond abgelaufen…“ Ihre Augen sahen traurig aus, als sie aufstand und einige Schritte rückwärts trat.
Takeru, der die Situation kaum begriff, und alles nur teilnahmslos mit den Augen verfolgte, spürte den kalten Wind. Doch mit jedem Schritt den sie rückwärts trat, wurde der Wind heißer. Ihr sanftes Lächeln verschwamm zunehmend in dem weißen Licht. Er spürte wie die Wunde an seiner Seite zu brennen und dann zu verschwinden begann. Er sah erst zu ihr, dann wieder zu dem Licht, in dem sie kaum mehr zu sehen war.
Yué stand hastig auf. „Was…was meinst du?“, rief er. Seine Stimme klang verzweifelt. Er hatte Angst, denn er wusste nicht, was vor sich ging und er fürchtete, sie zu verlieren.
Ihre Stimme war kaum noch zu hören, so still und leise wie ein fernes Echo klang sie nur noch. „Meine Frist ein Mensch zu sein. Der Tag an dem ich dich verlassen muss, …“ Ein Geräusch als würde sie verzweifelt nach Luft schnappen, war zu hören. Und ein dunkler Schatten trat aus dem Licht. Das Geschöpf, das seine Pranken auf den Boden setzte und auf sie zukam. Das Licht verschwand langsam und enthüllte die mächtige Gestalt des silbern schimmernden Drachens. Er kam auf sie zu: Schritt für Schritt, langsam, sein Haupt gebeugt. Als er vor Yué stehen blieb, senkte er den Kopf zu seiner Brust. Yués zitternde Hände strichen ihm über Kopf und Nüstern, während beide die Augen schlossen. Erst nach einer Weile richtete der Drache sich noch einmal auf und sah zu Takeru und Hiro. Dann drehte er sich um und breitete die gigantischen Flügel aus.
Danke“, hörte man noch ihre Stimme flüstern. „Vergiss mich nicht. Yué.“
Aber ich kenne nicht einmal deinen Namen!“, rief Yué in die Nacht.
Ryuki“ Es klang wie das Flüstern des Windes; kaum hörbar und doch ganz klar.
Ein Flügelschlag wirbelte die Luft auf, bevor sich der Körper des Drachen vom Boden abhob und mit jedem Flügelschlag höher stieg.
Hiro legte seine Hände auf Takerus Schultern. Dieser wandte sich um. Er erwiderte Hiros Lächeln nicht.
Freu dich für sie“, meinte Hiro. „Für dich hält das Schicksal ebenfalls jemanden bereit.“
Takeru sah ihn ungläubig an, bevor er dann doch sein Lächeln erwiderte.

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